Ein Team um Wayne Dawson von der britischen Universität Durham hat eine weltweite Datenbank und Landkarten mit den Vorkommen von verschiedensten Tier- und Pflanzengruppen ausserhalb ihres natürlichen Heimatgebiets erstellt. Damit konnten sie die Verbreitung dieser eingeschleppten Arten auf 186 Inseln und 423 Festland-Regionen analysieren.

Die meisten eingeschleppten Arten fanden sie auf Inseln und in Küstenregionen, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal «Nature Ecology and Evolution». Hawaii nimmt den unrühmlichen ersten Platz ein, gefolgt von der Nord-Insel Neuseelands. Keine grosse Überraschung ist wohl, dass in der Antarktis am wenigsten invasive Arten anzutreffen sind.

Eine hohe wirtschaftliche Entwicklung und Bevölkerungsdichte führen in der Regel zu einer höheren Zahl von eingeschleppten Arten, erklärte Studien-Mitautor Franz Essl von der Universität Wien im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA. «Diese beiden Faktoren führen zu einem starken Austausch von Gütern und Personen durch Handel und Tourismus», sagte er. Dadurch würden viele Pflanzen und Tiere etwa absichtlich eingeführt oder in Gütern mitverschleppt.

Bei stark entwickelten, dicht bevölkerten Regionen sei auch die Landschaft alles andere als naturnah. Dort gibt es zumeist grosse Städte mit viel Bodenversiegelung und eine intensive Landwirtschaft. In diesen gestörten Lebensräumen würden sich eingeschleppte Arten tendenziell wohl fühlen, denn sie seien besser an solche Umstände angepasst als die meisten einheimischen Arten.