Das 177 Hektaren (1,77 km2) grosse Gebiet sei aufgrund seltener Moor- und Waldgesellschaften, Tiere und Pflanzen besonders wertvoll, teilte die Luzerner Staatskanzlei am Donnerstag mit. Der Wald zeichne sich durch seine Natürlichkeit und Unberührtheit aus. Durch das Waldreservat könnten zahlreiche Moorflächen sowie Biotop- und Flechtenbäume geschützt und erhalten werden.

Um Freizeitaktivitäten im Gebiet zeitlich einzuschränken, wurde auf der Obwaldner Seite vor zwei Jahren ein Wildruhegebiet eingerichtet. Dieses beschränkt den Zugang zwischen dem 1. Dezember und dem 15. Juli im Gebiet Rossalp-Gerlisalp-Gemsgrube.

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Der Totholzstamm einer Bergföhre bietet raren Flechten
Lebensraum.
(Bild Doris Zehnder)

Seltene Moore, Wälder, Hühner und Flechten
Im Sonderwaldreservat finden sich gefährdete Moore und seltene Waldgesellschaften wie der Torfmoos-Bergföhrenwald. Zudem bietet es Lebensraum für die bedrohten Raufusshühner. Weiter entdeckten vor kurzem  Spezialisten an einer geschätze 600 Jahre alten abgestorbenen Bergföhre die seltene Stecknadelflechte Calicium denigratum.

Die Gründung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes. Diese will zehn Prozent des Schweizer Waldes als Reservate ausscheide, teils als Naturwaldreservate ohne forstliche Eingriffe, teils wie der Gugelwald als Sonderwaldreservate, wo mit gezielten Eingriffen bestimmte Arten und Biotope erhalten und gefördert werden können.

In Luzern sind von 40'000 Hektaren Wald bisher vier Prozent als Reservate ausgeschieden, in Obwalden sind es sieben Prozent. In Luzern seien Reservatsgründungen wegen des stark parzellierten und kleinflächigen Privatwalds in der Regel schwieriger als beim überwiegend öffentlichen Waldeigentum, schreibt die Luzerner Staatskanzlei.

Hier sehen Sie auf einer Karte, wo der Gugelwald liegt.