Schweizer Dampfschiffe
Dampfschiffe der Schweiz: Genfersee bis Zürichsee
Auf Dampfschiffen reist es sich wie anno dazumal. Historische Rad- oder Schraubendampfer gehören zu den Flotten der meisten Schweizer Seen und bringen einen Hauch von Nostalgie auf das Wasser.
Genfersee
Mit gleich fünf Dampfschiffen unterhält der Genfersee die zusammen mit dem Vierwaldstättersee die grösste Dampfschiffflotte der Schweiz. Die fünf Raddampfer «La Suisse», «Montreux», «Rhône», «Savoie» und «Simplon» wurden zwischen 1903 und 1927 gebaut und entstammen alle der Bauwerft der Gebrüder Sulzer in Winterthur. Die «Montreux» ist weltweit das erste Dampfschiff, welches von einer von der Kommandobrücke ferngesteuerten Schiffsdampfmaschine angetrieben wird. Seit 2011 sind die fünf Dampfschiffe des Genfersees als historische Monumente klassifiziert.
Brienzersee
Der denkmalgeschützte Schaufelraddampfer «Lötschberg» verkehrt seit 1914 auf dem türkisblauen Wasser des Brienzersees im Berner Oberland. Im Gegensatz zu vielen anderen Dampfschiffen wurde die «Lötschberg» statt mit Steinkohle mit Holz betrieben. 1968 wurde der Treibstoff auf Heizöl umgestellt. Nach einer umfangreichen Generalrevision im Winter 2000/2001 verkehrt das Salonschiff in den Sommermonaten regelmässig als Kurs- und Ausflugsschiff auf dem Brienzersee.
Bieler-, Neuenburger-, Murtensee
Der Schaufelraddampfer «Neuchâtel» ist das einzige Dampfschiff, das auf den drei Seen des Mittellandes unterwegs ist. Der 1912 erbaute Schaufelraddampfer hat eine Kapazität von 300 Passagieren und wurde von 1968 bis 2006 als schwimmendes Restaurant in Neuenburg genutzt. Dabei wurde die originale Dampfmaschine von Escher Wyss verschrottet und es musste mühsam nach einem entsprechenden Ersatz gesucht werden, bevor das Schiff nach einer Renovation 2014 seinen Fahrbetrieb auf den drei Seen wieder aufnehmen konnte.
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Greifensee
Auf dem Greifensee im Kanton Zürich verkehrt das älteste Dampfschiff der Schweiz, die «Greif». Sie wurde 1895 erbaut und wird als einziges Schweizer Schiff mit Schraubenantrieb mit Steinkohle befeuert. Mit gemütlichen 13 Kilometern pro Stunde dürfen maximal 24 Passagiere über den See tuckern. Aufgrund der geringen Grösse gibt es auf dem Schiff keine Toilette und auch keinen Bordservice. Dafür ist das kleine Dampfschiff eine historische Besonderheit, die ein einzigartiges Ausflugserlebnis bietet.
Vierwaldstättersee
Mit einer Flotte, bestehend aus fünf Raddampfern, konkurriert der Vierwaldstättersee mit dem Genfersee um den Titel des Sees mit den meisten Dampfschiffen der Schweiz. Die Schiffe «Gallia», «Schiller», «Stadt Luzern», «Unterwalden» und «Uri» wurden von verschiedenen Unternehmen gebaut. Die «Uri» ist mit dem Baujahr 1901 der älteste Raddampfer der Schweiz, die «Stadt Luzern» mit einer Kapazität von 1200 Passagieren der grösste und die «Gallia» mit knapp 32 Kilometern pro Stunde der schnellste. So ist auf dem Vierwaldstättersee unter den Dampfschiffen für jeden Geschmack etwas dabei.
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Zürichsee
Die «Stadt Rapperswil» und die «Stadt Zürich» sind die beiden Raddampfer des Zürichsees. Beide haben eine Kapazität von 750 Passagieren, eine Geschwindigkeit von27 Kilometern pro Stunde und entstammen der Bauwerft Escher Wyss in Zürich. Der Salon der 1. Klasse der «Stadt Rapperswil» ist mit luxuriöser Mahagoni- und Birnbaumtäfelung versehen, ansonsten sehen sich die beiden Schwesterschiffe zum Verwechseln ähnlich.
Thunersee
Mit dem Raddampfer «Blümlisalp» und dem Schraubendampfer «Spiez» unterhält die BLS zwei Dampfschiffe auf dem Thunersee. Lange war die «Blümlisalp» das einzige Dampfschiff auf dem See, da die «Spiez» zwischen 1952 und 2008 mit Dieselantrieb als Motorschiff fuhr. Sie erhielt anlässlich einer Komplettrevision eine neue Dampfmaschine und wird seit 2021 wieder als Dampfschiff betrieben. Die «Blümlisalp» entging nach der Ausserbetriebnahme 1971 nur knapp der Verschrottung und wird seit 1992 nach einer mehr als zwei Jahre dauernden Renovation wieder als beliebtes Fahrplanschiff auf dem Thunersee eingesetzt.
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