Wandern ist wunderschön, erfordert aber eine gewisse Planung, denn die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Es gibt einige Dinge, an die unbedingt gedacht werden sollte. Die Liste ist nicht abschliessend. 

Route planen 

Der erste und wahrscheinlich wichtigste Punkt ist die Routenplanung. Dazu gehören nicht nur die Streckenlänge und die Höhenmeter, sondern auch das eigene Können. Beim Wandern braucht es grundsätzliches, gutes bis sehr gutes Schuhwerk und Kenntnis im Lesen von topographischen Karten. In abgelegenen Tälern hat man oft keinen Handyempfang und kann sich nicht auf Google Maps verlassen. 

Schwierigkeitsgrad des Wanderwegs 

Ein wichtiger Punkt bei der Routenplanung ist der Schwierigkeitsgrad – Welche Art von Wanderung ist es? Sind es Wanderwege, Bergwanderwege oder doch Alpinwanderwege? Es ist wichtig, sich dem Schwierigkeitsgrad der Wanderung bewusst zu sein. Die Einteilungen und Kennzeichnungen unterscheiden sich je nach Land. Es lohnt sich, sich vorgängig kurz zu informieren. In der Schweiz gibt es laut Wanderwege Schweiz diese Unterteilung: 

  • Wanderwege haben gelbe Signale und für diese gibt es keine speziellen Anforderungen. Doch auch auf diesen ist gutes Schuhwerk Pflicht. 
     
  • Bergwanderwege sind mit gelben Wegweisern oder weiss-roten Markierungen gekennzeichnet. Diese Wege befinden sich laut Schweizer Wanderwege teilweise in unwegsamem Gelände und verlaufen überwiegend steil, schmal und teilweise exponiert. Besonders schwierige Passagen sollten aber mit Ketten und Seilen gesichert sein. Dieser Schwierigkeitsgrad fordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute körperliche Verfassung. Zudem sollte man die Gefahren im Gebirge, wie Steinschlag, Absturzgefahr und Wetterumstürze kennen. 
     
  • Blau-Weisse Markierungen signalisieren Alpinwanderungen. Diese führen teilweise über Schneefelder, Gletscher oder Geröllhalden. Auch Felsen mit kurzen Klettersteigen können auf dem Weg liegen. Diese sind teilweise weglos und es kann nicht davon ausgegangen werden, dass es bauliche Vorkehrungen, wie Stangen oder Ringe gibt. Neben den Basics gehören auch Kompass, Seil, Pickel und Steigeisen in den Rucksack.  

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Neben den Weiss-Rot und Weiss-Blauen Bezeichnungen gibt es eine Schwierigkeitsgrad Einteilung des Schweizer Alpen Clubs (SAC) mit sieben Stufen. Diese orientiert sich vor allem an der Wegbeschaffenheit. Kurz zusammengefasst: 

  • T1: gut ausgeschilderte, flache Wege, die wenig Trittsicherheit erfordern. (Wandern) 
  • T2: durchgängige Markierungen, mit aber teilweise steilen Wegen, die Trittsicherheit und Orientierungsvermögen erfordern. (Bergwandern) 
  • T3: teilweise nur Trittspuren und ausgesetzte Stellen, die aber meist gesichert sind. Elementare alpine Erfahrung und gute Trittsicherheit sollten vorhanden sein. (anspruchsvolles Bergwandern) 
  • T4: die Wegspur ist nicht überall vorhanden und teilweise braucht man auch die Hände, um vorwärtszukommen. Neben Alpiner-erfahrung und guten Trekkingschuhen sollte man das Gelände beurteilen können. (Alpinwandern) 
  • T5: oft weglos und einzelne Kletterstellen. Neben sehr gutem Orientierungsvermögen und Alpiner Erfahrung in exponiertem und anspruchsvollem Gelände, ist der Umgang mit Pickel und Steigeisen von Vorteil. (Anspruchsvolles Alpinwandern) 
  • T6: meist weglos mit anspruchsvolleren Kletterstellen. In dem oft sehr exponierten Gelände braucht man ausgereifte Alpine Erfahrung und muss gut mit alpintechnischen Hilfsmitteln umgehen können. (schwieriges Alpinwandern) 

Im Vergleich zur Ausschilderung ist T1 gelb ausgeschildert, T2-3 rot-weiss und T4-5 blau-weiss. Die letzte Stufe ist oft nicht ausgeschildert.  


Wanderzeit 

Die Route sollte so geplant werden, dass es bestenfalls alternative Abkürzungen gibt. Wenn man mit dem ÖV anreist, soll unbedingt darauf geachtet werden, wann die letztmögliche Verbindung fährt. 

Wanderzeit
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Samstag, 6. Mai 2023

Zur Berechnung der Wanderzeit kann man laut Schweizer Wanderwege mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4.2 Kilometer pro Stunde rechnen. Bei Aufstieg gilt 15 Minuten pro Hundert Höhenmeter und weitere 15 Minten für jeden Kilometer Höhendistanz. 


Eigenes Können 

Wenn man den Schwierigkeitsgrad der Wanderung kennt, muss man sich seinem eignen Können bewusst sein. Wie fit bin ich? Reicht meine Kondition für die gewählte Distanz und traue ich mir diesen Auf-Abstieg zu? Das eigene Können sollte realistisch eingeschätzt werden. Neben der Kondition sind je nach gewählter Strecke auch Schwindelfreiheit und Klettervermögen unabdingbar. Zudem muss man teilweise ein sehr gutes Orientierungsvermögen mitbringen.  

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Verpflegung 

Es sollte geklärt werden, ob sich auf dem Weg irgendwelche Ratsplätze, wie Restaurants oder Buvetten befinden und ob diese geöffnet haben. Wenn nicht, sollte auf jeden Fall genügend Proviant eingepackt werden. Nährstoffreiche Snacks, wie Nüsse und Datteln eignen sich gut als Energie zwischendurch.  


Wichtiges im Rucksack 

Neben gutem Schuhwerk und der Wanderung angepasst Kleidung, gehört eine topographische Karte der Umgebung und Sonnenschutz in den Rucksack. Zudem sollte unbedingt ein kleiner Plastiksack für den eigenen Abfall mitgenommen werden. In der Natur darf nichts zurückgelassen werden.