10 Fragen an
Caspar Bijleveld und seine Liebe zum Papiliorama
Der Direktor des Papilioramas züchtete in seiner Jugend seltene Fische und ist als Biologe begeistert von Tier und Natur. Mit der Leitung des Papilioramas trägt er aktiv etwas zum Biodiversitätsschutz bei.
Der 53-jährige ist begeistert von Greifvögeln und verbrachte in seiner Kindheit jede freie Minute in der Natur. Am Fusse des Waadtländer Juras streifte er durch Wiese und Wälder. Mittlerweile leitet er das Papiliorama in Kerzers FR, in welchem über 1000 Schmetterlinge zu bestaunen sind.
Haben oder hatten Sie Haustiere? Wenn ja, welche?
Ich bin immer mit Tieren zu Hause aufgewachsen. Zu den verschiedenen Hunden, die mich in meiner Jugend begleitet haben, kamen Landschildkröten und tropische Fische hinzu. Mein Vater und ich züchteten eine ganze Reihe von Arten, was damals ziemlich selten war. Wir verkauften sie im Fischgeschäft und kauften mit dem Geld weitere Aquarien. Zur grossen Verzweiflung meiner Mutter. Von 2007 bis 2022 wohnte bei uns der rote Kater Manfred von Richthofen, welchen wir aus dem lokalen Tierheim geholt hatten.
Und welches Tier ist Ihr Lieblingstier und weshalb?
Der Bartgeier, wenn ich einen wählen müsste! Und das schon seit meinem fünften Lebensjahr. Mein Vater war lange Zeit internationaler Koordinator für das Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen. Ich erinnere mich noch an die Aufregung, als ich 1986 in Rauris (Österreich) die ersten ausgewilderten Jungvögel fliegen sah. Abgesehen davon habe ich eigentlich kein Lieblingstier. Ich liebe alles, was lebt – Pflanzen und Tiere – von den Kleinsten bis zu den Grössten.
Was ist für Sie das perfekte Naturerlebnis?
Lange Spaziergänge in der einigermassen wilden Natur (was immer seltener wird), die Nase immer ein wenig in die Luft gestreckt, um die Greifvögel fliegen zu sehen, für die ich immer noch eine sehr grosse Schwäche habe.
Woher kommt Ihre Tierliebe?
Ich wuchs am Fusse des Waadtländer Juras auf und verbrachte meine Jugend in den Wäldern, an den Ufern von Bächen und auf den Wiesen, die damals noch voller Blumen und Schmetterlinge waren. In der Schule dachte ich vor allem daran, so schnell wie möglich wieder dorthin zurückzukehren. Schon früh war ich von den tropischen Wäldern fasziniert und freute mich darauf, sie besuchen zu können.
Was tun Sie persönlich für Tier und Natur?
Ich habe das Glück, die Natur im Papiliorama auf verschiedenen Ebenen zu schützen: Einerseits durch die gemeinsame Arbeit mit allen Zoos der Welt bei der Anhäufung von Wissen über die Unterbringung und Fortpflanzung von Wildtieren – ein Wissen, das in den kommenden Jahren angesichts des geplanten Aussterbens vieler Arten in der Natur, extrem wichtig sein wird. Andererseits mit der Aufklärungsarbeit, um das Wort Biodiversität greifbar zu machen, indem wir die Besucher in tropische und einheimische Welten eintauchen lassen, die ebenso schön wie faszinierend sind. Und schliesslich mit dem konkreten Schutz von 400 Quadratkilometer Tropenwald in Belize, Mittelamerika. Dies entspricht 2,3-mal der Fläche des Schweizer Nationalparks. Seit über 30 Jahren arbeitet das Papiliorama dort.
Was war Ihre letzte Umweltsünde und wann haben Sie diese begangen?
Ich habe in den letzten 15 Jahren viele Sünden korrigiert. Ich esse kein Fleisch mehr – bis auf ein Bio-Huhn pro Jahr, fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln und versuche, so viele Dinge wie möglich Occasion zu kaufen. Allerdings habe ich in letzter Zeit tatsächlich gesündigt und mein Auto benutzt, um Zentralfrankreich zu besuchen.
Mit wem würden Sie Pferde stehlen und warum gerade mit ihm/ihr?
Pferde sind nicht gerade meine Lieblingstiere, um ehrlich zu sein. Aber wenn ich welche stehlen müsste, dann vielleicht mit meinem Saxophonisten. Wenn man wilden Jazz machen kann, kann man, vermute ich, wohl auch Pferde stehlen.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne in der TierWelt lesen?
Der Biodiversität in der Schweiz geht es nach dem grossen Absturz wieder besser.
Welches Tier wären Sie gerne, wenn Sie eines sein könnten?
Ein Bartgeier.
Und zu guter Letzt: Was sind Ihre Lieblingsblumen?
Unmöglich, darauf antworten zu können. Alle! Schliesslich bin auch ein Botaniker.
Entweder-oder…?
Welche Fähigkeit hätten Sie lieber, mit Tieren sprechen oder ihre Gedanken lesen zu können?
Ihre Gedanken zu lesen. Man weiss nie, wohin ein Gespräch führen könnte.
Bergwanderung oder Strand?
Bergwanderung, absolut.
Ausritt oder Hundespaziergang?
Hundespaziergang. Obwohl wir sehr oft mit Manfred von Richthofen spaziert sind. Der Kater war eigentlich eher ein Hund in der falschen Haut.
Katze oder Hund?
Eher Hund, ich werde aber mit grosser Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft keine der beiden Vierbeiner besitzen. Aber wer weiss.
Fluss- oder Seeschwimmen?
Ich bin eigentlich nicht so ein riesiger Fan des Schwimmens.
Winter oder Sommer?
Frühling.
Natur oder Technik?
Natur.
Fleisch oder vegi?
Eigentlich Fleisch, aber manchmal muss man einfach konsequent sein.
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