Im Zoo von San Diego in den USA leidet Brillenpinguin Lucas an einer chronischen Erkrankung. Die sogenannte «Bumblefoot»-Krankheit entwickelte sich beim 4-jährigen Pinguin, als der Vogel eine Wirbelsäuleninfektion erlitt. Er entwickelte deswegen nicht genügend starke Beine und konnte sich nicht richtig auf die Zehen stellen. Mit der Zeit können sich dadurch Abszesse an den Füssen bilden, die zu schweren Infektionen und sogar zu Sepsis, einer lebensbedrohlichen Entzündungsreaktion, führen können, schreibt der Zoo in einer Mitteilung.  

«Die Diagnose Bumblefoot bedeutet in der Regel, dass das Tier entweder ein Skelett- oder ein neurologisches Problem hat und das Gewicht nicht richtig trägt», erklärt die leitende Tierärztin Dr. Beth Bicknese, in einem Videointerview. Das Tierpfleger-Team versuchte mit Schmerzmitteln, Physiotherapie und Akupunktur seinen Zustand zu verbessern, allerdings vergeblich. Als die Wunden an den Beinen und Füssen des Pinguins schlimmer wurden, entschied sich der Zoo Spezialschuhe herzustellen. 

Massgefertigte Schuhe 

Die orthopädischen Schuhe sind aus Neopren und Gummi angefertigt und genau auf die Füsse von Lucas angepasst. Die Schuhe sollen die bereits vorhandenen Wunden an seinen Füssen schützen und gleichzeitig das Risiko minimieren, dass die Verletzungen schlimmer werden. «Die Stiefel sind gepolstert und mit einem Klettverschluss versehen, so dass sie Lucas helfen werden, sich voll in die Kolonie einzubringen und sich wieder wie ein typischer Pinguin zu verhalten – so zum Beispiel beim Klettern auf Felsen, Schwimmen, Nisten und bei der Suche nach einem geeigneten Partner», so Tierärztin Dr. Beth Bicknese weiter. 

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Die Tierpfleger des Zoos beobachteten, dass sich Lucas' Gangart dank der neuen Schuhe verbesserte, so dass er sich in seinem felsigen Lebensraum leichter zurechtfand. Ausserdem wurde seine Haltung natürlicher, so dass er im Stehen ein besseres Gleichgewicht finden konnte. 

In freier Natur leben Brillenpinguine in den Gewässern und an den steinigen Küsten rund um Südafrika. Der Verlust des Lebensraumes und die Überfischung der Ozeane setzt den Tieren stark zu, weshalb der Bestand als gefährdet gilt.