Zoos in ganz Europa arbeiten bei der Zucht von Tieren zusammen. Ziel der Ex-situ-Programme (EEPs) der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) ist es, die genetische Vielfalt möglichst hochzuhalten, Inzucht zu vermeiden und in Europa einen von der Natur unabhängigen Bestand aufzubauen. Durch Zuchtprogramme kommt es darum zum regelmässigen Austauschen von Zootieren. Die Erhaltungszucht im Zoo sei keine leichte Aufgabe, da die Auswahl an potenziellen Partnern sehr begrenzt ist, schreibt der Zoo Basel in einer Mitteilung. Der Austausch von bedrohten Tieren beruht dabei auf den Daten der internationalen Zuchtbücher. Der Zolli ist bei über 40 Zuchtprogrammen beteiligt und dabei als Koordinator verantwortlich für die der Kleinen Kudus, der Totenkopfäffchen, der Panzernashörner, der Zwergflusspferde, der Somali-Wildesel sowie der Türkisnaschvögel. Den Transport der Tiere in die verschiedenen Zoos braucht dabei eine gute Vorbereitung. 

Formulare und Gesundheitscheck 

Vor der Abreise müssen die erforderlichen Reisedokumente zusammengestellt werden. Nur mit den entsprechenden Bescheinigungen sowie einem tierärztlichen Check können Zootiere aus dem Land geführt werden, so der Zolli weiter. Zu den Transportpapieren gehören auch ein Gesundheitszeugnis der Zootierärzte sowie die Bescheinigung des Grenztierarztes, dass das Zootier transportfähig ist. In Basel führt das kantonale Veterinäramt den Gesundheitscheck durch. 

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Transportkisten-Training 

Für jedes Tier wird von der zooeigenen Schreinerei eine passende Transportkiste vorbereitet. Grosse Tiere wie Giraffen oder Nashörner werden in Kisten transportiert, welche die Transportunternehmen anliefern oder extra angefertigt werden. Der Gang in die Transportbox wird je nach Tierart bereits Wochen zuvor trainiert, damit am Abreisetag alles problemlos über die Bühne geht. Der Transport selbst erfolgt in den meisten Fällen durch spezialisierte Firmen, welche mit der Betreuung der Zootiere vertraut und für den Transport von Tieren auf der Strasse oder in der Luft entsprechend ausgerüstet sind. 

Unterwegs mit Zootieren 

Der Zoo Basel arbeitet mit einer Handvoll Tiertransport-Unternehmen zusammen. Die allermeisten stammen aus den Niederlanden, Deutschland, Polen oder Frankreich. Diese tragen für den kompletten Transport die Verantwortung.  Durch Klappen in der Kiste wird das Tier während des Transportes und am Zoll kontrolliert und kann gefüttert und getränkt werden. Beim Transport sind die Zootiere stets wach und bei Bewusstsein. 

Bei scheuen Fluchttieren wie Antilopen können angstmildernde Medikamente eingesetzt werden. Bei sensiblen Tierarten wie zum Beispiel Menschenaffen oder Seelöwen ist zudem eine vertraute Tierpflegerin oder ein vertrauter Tierpfleger mit dabei und betreut das Tier noch einige Zeit am neuen Ort mit. Der Empfängerzoo übernimmt die Organisation und die Kosten für den Transport. Für das Tier selbst fliesst kein Geld. 

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