Nach sieben Jahren Pause darf sich der Tiergarten Schönbrunn wieder über eine erfolgreiche Nachzucht bei den Arktischen Wölfen freuen. Ende April sind vier Jungtiere in einer tief gelegenen Erdhöhle zur Welt gekommen und wurden dort von ihrer Mutter in der ersten Zeit grossgezogen. Anfangs haben Wolfswelpen die Augen noch geschlossen und sind völlig hilflos. Sie brauchen den Schutz der Höhle und die Fürsorge der Mutter. Mittlerweile können die vier Kleinen schon häufig beim Spielen, Trinken und Erkunden beobachtet werden.  Und sie sammeln erste soziale Erfahrungen mit dem Rudel. In den Bau ziehen sie sich nur noch selten zum Schlafen zurück. Etwa drei Monate lang werden Wolfswelpen gesäugt. Nach und nach beginnen sie auch Fleisch zu fressen.
 
Der Nachwuchs ist der erste des aktuellen Schönbrunner Wolfsrudels. Das Weibchen ist 2017 aus dem Knuthenborg Safaripark in Dänemark nach Wien gezogen, die beiden Männchen im Vorjahr aus dem Safaripark Monde Sauvage in Belgien. 

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Robuste Wolfart

Der Arktische Wolf bewohnt die nördlichen Regionen Nord-Amerikas und Grönlands. Die braun gefärbten Jungtiere sind in den Erdhöhlen für Feinde schwer zu entdecken. Später macht sie das strahlend weisse Fell in ihrer schneebedeckten Heimat für Beutetiere nahezu unsichtbar.

Der Arktische Wolf, auch Polarwolf genannt, ist etwas kleiner als andere Wolfsarten, hat weniger spitze Ohren und eine kürzere Schnauze. Sein Lebensraum gilt als menschenfeindliche Gegend, weshalb sein Leben weitgehend unerforscht ist. Die Vierbeiner jagen und fressen fast alles, was sie erwischen können, darunter Schneehasen, Rentiere oder sogar Moschusochsen. Für die Jagd legen die Tiere täglich bis zu 30 km zurück. Das Rudel hat bei den Polarwölfen nochmals eine grössere Bedeutung. Ein einzelner Wolf könnte bei den rauen Bedingungen nicht lange überleben.