Jedes Tier stirbt einmal. Sei es wegen Verletzungen, Krankheit oder des Alters wegen. Das gehört zum Leben. Auch im Zoo Basel ist es bei den Zootieren nicht anders. Ende August musste der «Zolli» die Shetlandponys Wilma (38) und Ohitako (31) schlachten, wie der Zoo in einer Mitteilung schreibt. Die beiden Ponys waren seit Generationen Teil vom Kinderzoo. Im hohen Alter wurde ihr Gesundheitszustand aber merklich schlechter. In den letzten Wochen verloren sie zunehmend an Gewicht und Muskelmasse. Die Gründe dafür waren ein stark abgenutztes Gebiss und fehlende Backenzähne. Der körperliche Zerfall der Tiere liess sich trotz Betreuung durch das Tierärzte-Team, energiereichem Spezialfutter und regelmässigen Zahnkorrekturen durch einen Pferdezahnarzt nicht aufhalten, so der Zolli weiter. 

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Der Zoo entschied sich deshalb, die Ponys zu töten und sie als Nahrung für die anderen Zoo-Tiere wie Löwen, Wildhunde und Schneeleoparden zu verwenden. Für die Gesundheit der Raubtiere seien Ganzkörperverfütterungen förderlich. Das Öffnen des Tierkörpers fordere und beschäftige die Raubtiere, trage zur Zahngesundheit bei und versorgt sie mit den notwendigen Mineralstoffen und Vitaminen. Fell und Sehnen haben einen hohen Anteil an Nahrungsfasern und Knochen enthalten Calcium, erklärt der Zoo Basel. 

Leben und Tod sind auch im Zoo nah beieinander 

Im Gegensatz zur Natur können Tiere dank der Haltung im Zoo lange leben. Sie sind vor Raubtieren, Futterknappheit und schlechten Klimabedingungen geschützt. Zudem werden sie durch das Zoo-Personal und Tierärzten medizinisch versorgt. Die Lebenserwartung ist höher als bei freilebenden Lebewesen. Diese Tatsache bringt dem Zoo Basel auch Herausforderungen und Entscheide mit sich, die gesellschaftspolitisch brisant sind und kontrovers diskutiert werden: Das Urteilen über Leben und Tod. Da Zoos die Natur übersetzen, wird der Tod eines Tieres teilweise künstlich herbeigeführt. Unter anderem, wenn ein Tier sozial isoliert wurde, schwer verletzt oder seine Lebensqualität nicht mehr gewährleistet ist. Der «Zolli» hält in der Mitteilung fest:  So sehe es die Natur vor. Sie sei nicht romantisch. Sie töte, wenn es nicht passt.  

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