Hühner fressen Körner, das ist allgemein hin bekannt. Tatsächlich aber ist das Federvieh von Natur aus ein Allesfresser. Eine reine Ernährung mit Getreidekörnern würde in Mangelerscheinungen resultieren. Das bedeutet, dass es einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung bedarf, um seine Hühnertruppe bei bester Gesundheit zu halten.

Wer sich also mit der Ernährung seiner Eierlieferanten auseinandersetzt, kann Krankheiten vorbeugen, die Eierproduktion anregen und Küken gesund grossziehen. Zudem verbringen Hühner mehr als die Hälfte ihres Tages damit, Nahrung zu suchen. Das Futter ist also auch eine Möglichkeit, seine Tiere zu beschäftigen und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Denn beschäftigte Hühner sind glückliche Hühner.

Alleinfutter und Körner

Im Handel gibt es Alleinfutter für Hühner zu kaufen, das alle wichtigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine für ein gesundes Hühnerleben enthält. Es ist in Form von Mehl oder Pellets verfügbar und sollte den Tieren zur freien Verfügung stehen. Körnermischungen und Saaten sind eine gute Ergänzung zum Alleinfutter und können einmal am Tag im Gehege verstreut werden. So ist die Hühnerschar beschäftigt und kann ihren angeborenen Scharrtrieb ausleben.

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Grünfutter

Glücklich schätzen können sich Hühner, die sich ihr Grünzeug in einem grossen Auslauf selbst suchen können. Gräser und Wildkräuter machen einen grossen Teil der Hühnerernährung aus und werden gerne verzehrt. Hat man die Möglichkeit eines naturnahen Auslaufs nicht, kann der Hühnerhalter Grünfutter in der Natur sammeln. Gute Futterpflanzen sind unter anderem Gräser, Brennnesseln, Löwenzahn, Wegerich, Giersch und Klee.

Auch Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten oder dem Laden wird je nach Vorliebe der Tiere gerne angenommen. Es sorgt für Abwechslung, Beschäftigung und liefert wertvolle Vitamine. Kohlsorten, Salate, Petersilie, Karotten, Gurken, Fenchel, Maiskolben und Rote Beete sind nur einige der Gemüsesorten, die Hühnerhalter ihren Tieren anbieten können. Einfach ausprobieren, was die eigenen Vögel gerne fressen. Achtung bei folgenden pflanzlichen Nahrungsmitteln: Avocados, Blätter von Tomaten, rohe Auberginen und Kartoffeln, sowie ungekochte Bohnen, Rhabarber und Zwiebeln in grossen Mengen sind für Hühner schädlich.

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Obst und Beeren

Obst und Beeren sind wahre Leckerbissen für das Federvieh. Übertreiben sollte man es allerdings nicht, denn zu viel Fruchtzucker ist nicht gesund. Ab und zu eine Handvoll Blaubeeren, ein halber Apfel oder ein saftiges Stück Wassermelone im Sommer, wird dankend angenommen. Auch beim Obst können Hühnerhalter ausprobieren, was ihren Tieren mundet. Zitrusfrüchte gehören allerdings nicht in die Hühnerküche. Auch die Natur gibt einiges an Vitaminbomben her: Holunder, Hagebutten, Sanddorn, Früchte des Hartriegels und des Schwarzdorns, Brombeeren oder Kornelkirschen können zur Erntezeit gesammelt werden.

Tierisches Eiweiss

Hühner im naturnahen Freilauf schnappen sich, sobald sich die Gelegenheit ergibt, gerne Käfer, Larven oder Würmer. Ist das Gehege begrenzt oder der Boden im Winter gefroren, sind kleine zusätzliche Mengen an tierischem Eiweiss eine gesunde Ergänzung. Mehlwürmer, ob getrocknet oder lebend, werden von Hühnern liebend gern angenommen. Sie helfen auch dabei, schüchterne Tiere zahm zu bekommen, denn den Würmern kann kaum ein Huhn widerstehen. Auch Naturjoghurt, Quark und Hüttenkäse werden gerne gefressen.

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Küchenabfälle

Früher war es gang und gäbe, den Hühnern Essensreste zu verfüttern, heute ist dies teilweise verpönt. Dabei bietet die menschliche Küche reichlich Abwechslung im Speiseplan der Hühnerschar. Reis, gekochter Weizen wie Bulgur oder Ebly, gekochte Kartoffeln und Nudeln sind leicht verdaulich und helfen kranken, schwachen und alten Tieren dabei, wieder zu Kräften kommen.

Da diese Nahrungsmittel viel Energie haben, sollten gesunde Tiere nur ab und zu kleine Mengen erhalten. Rüstabfälle von Gemüse können bedenkenlos verfüttert werden, sofern keine für die Hühner giftigen Bestandteile enthalten sind. Gesetzlich verboten ist das Verfüttern von Fleisch oder Fisch wegen einer möglichen Seuchenübertragung. Auch alles, was stark gesalzen oder gewürzt ist, gehört nicht in den Hühnerstall.

Kalk und Kieselsteine

Hühner haben keine Zähne, mit denen sie ihr Futter zerkleinern können. Deshalb schlucken sie kleine Kieselsteine, die die Nahrung im Magen mechanisch zerkleinert. In einem grossen Auslauf können sich die Hühner diese selbst suchen, genauso wie in ihrem Sandbad. Wer auf Nummer sicher gehen will, bietet zusätzlich Steinchen in verschiedenen Grössen in einer Schale an.

Nicht vergessen dürfen Hühnerhalterinnen den Bedarf ihrer Tiere an Kalk. Diesen benötigen Hühner für die Eierproduktion und ein gesundes Knochenwachstum. Besonders gut eignet sich dazu Grit. Hühnergrit ist eine Mischung, die meist aus Magenkieseln, Austernschalen und anderen Muschelschalen besteht. Einerseits hilft es bei der Verdauung, andererseits ist in ihm der wichtige Kalk enthalten. Auch grober Muschelkalk erfüllt dieselbe Funktion. Für Küken kann feinerer Grit oder Muschelkalk verwendet werden. 

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