In den Regionen, in denen Phosphor besonders rasant aus den Böden verschwindet, ist es zum Teil schwierig, ihn auf den landwirtschaftlichen Feldern durch mineralische Düngung zu ersetzen.

Teurer Phosphor für afrikanische Bauern
«Eigentlich ist das paradox, da Afrika über die grössten geologischen Phosphorvorkommen verfügt», sagte Christine Alewell von der Universität Basel gemäss einer Mitteilung der Uni. «Der dort gewonnene Phosphor wird aber exportiert und kostet für Landwirte in Ländern Afrikas das Vielfache von dem, was beispielsweise europäische Bauern dafür bezahlen.» Auch in Osteuropa sind die Kosten ein entscheidender Faktor bei dieser Problematik.

Während organische Düngung und bessere Kreislaufwirtschaft die Böden Südamerikas fruchtbar halten könnten, hätten Bauern in Afrika diese Alternative nicht: Dort gebe es zu wenig Grünfutter und damit auch zu wenig Viehhaltung, um den Mineraldünger durch Mist und Jauche zu ersetzen, sagte Alewell.

Weggeschwemmter Phosphor schadet Ökosystemen
Für ihre Studie kombinierten die Forschenden räumlich hoch aufgelöste Daten über den weltweiten Phosphorgehalt der Böden mit den jeweiligen Erosionsraten. Auf dieser Basis berechneten sie, wie viel Phosphor durch Erosion in verschiedenen Ländern verloren geht. Fazit: Über 50 Prozent des weltweiten Phosphorverlusts in der Bodenbewirtschaftung gehen auf die Bodenerosion zurück.

Dieser Prozess hat einen zusätzlichen Haken: Aus dem Boden weggespülter Phosphor führt zu einem Nährstoffüberschuss in Feuchtgebieten und Gewässern. Das schadet den darin lebenden Pflanzen und Tieren.

Ein politisches Element
Die weltweiten Phosphorvorkommen verteilen sich auf wenige Länder. Die grössten Lagerstätten befinden sich in Marokko. China, Russland und die USA bauten ihren Einfluss in Gebieten mit hohen Phosphorvorkommen in den letzten Jahren zunehmend aus – und damit auch über diese wichtige Ressource für die Nahrungsmittelproduktion.

Länder ohne eigenen Phosphor sehen sich deshalb unter Druck: Wollen sie ihre Unabhängigkeit bewahren, müssen sie laut den Basler Forschenden darauf abzielen, die Phosphorverluste ihrer Böden zu minimieren.