Anfang August sorgten Blaualgen für Verunsicherung bei vielen Hundehalterinnen und Hundehaltern. Sechs Hunde waren nach dem Bad im Neuenburgersee an einer Vergiftung gestorben («Tierwelt online» berichtete). Die Behörden verhängten daraufhin ein Badeverbot, das aber inzwischen wieder aufgehoben ist.

Wie das Wasserforschungsinstitut nun mitteilt, sind Cyanobakterien (so heissen die Blaualgen korrekt) in Schweizer Seen nichts aussergewöhnliches. Sie gehören zu den ältesten Formen des Lebens auf der Erde und kommen sowohl im Wasser als auch an Land sehr häufig vor. Man geht heute davon aus, dass die Cyanobakterien die ersten Organismen waren, die über Photosynthese Sauerstoff in die Erdatmosphäre abgegeben haben. Damit haben sie die Entwicklung des Lebens, wie wir es kennen, ausgelöst.

Grösseres Risiko für Tiere
Unter ganz besonderen Bedingungen können Cyanobakterien sich in Seen massenhaft verbreiten und an der Seeoberfläche quasi aufrahmen. Man spricht dann von einer Blüte. Weil es unter den mehreren tausend bekannten Arten solche gebe, die toxische Substanzen produzieren können, stellten sich viele Fragen, schreibt die Eawag weiter. Das Institut hat deshalb einen Frage-Antwort-Katalog zusammengestellt, der Antwort auf die wichtigsten gibt.

Zur Frage, ob für Tiere ein grösseres Risiko einer Vergiftung durch Cyanobakterien bestehe, schreibt die Eawag folgendes: «Tiere, vor allem Hunde, werden viel wahrscheinlicher vergiftet als Menschen, da sie am Ufer grössere Mengen Wasser trinken (wo die Konzentration von Cyanobakterien im Allgemeinen höher ist) und nach dem Schwimmen ihr Fell lecken. Die Kombination aus der höheren Wasseraufnahme und ihrem relativ geringen Körpergewicht stellt ein besonderes Risiko dar für die Tiere. Oft ist leider das erste Anzeichen, dass eine Blüte von Cyanobakterien vorhanden ist, ein kranker Hund, der in stehendem Wasser geschwommen ist, oder eine kranke Kuh, die Wasser aus einem Teich mit einer Blüte getrunken hat.»

Weitere Fragen und Antworten finden Sie hier im Katalog.