Es dauert noch rund zwei Monate, bis dieser Schönling wieder frisch geerntet und verzehrt werden kann, doch das Warten lohnt sich: Der traditionelle blaue Kohlrabi Blaro schmeckt ausgewogener und süsser als sein grüner Verwandter und eignet sich perfekt als frischer Snack zwischendurch. Selbst die grösser gewachsenen Exemplare schmecken weniger holzig und werden sicher auch die grössten Kohlskeptiker überzeugen können. Nicht zuletzt auch, weil Blaro eine echte Schweizer Züchtung ist: Er kam 1970 in den Handel, nachdem ihn der Berner Züchter Rudolf Roggli in Hilterfingen am Thunersee gezüchtet hatte. Doch die überzeugendsten Argumente des Kohlrabis sind unsichtbar.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Wie alle anderen seiner Art gehört auch der Blaro zum Kohlgemüse und beinhaltet viele wertvolle Inhaltsstoffe, die schon in der Antike geschätzt und genutzt wurden. Heute weiss man, dass der Kohlrabi eine echte Vitaminbombe ist: Bereits 200 Gramm des Gemüses etwa decken den kompletten täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen ab. Ausserdem liefert Kohlrabi das Vitamin Beta-Carotin, das ein Vorläufer des Vitamins A ist, Vitamin E und B sowie ganz viel Folsäure. Nebst den Vitaminen ist Kohlrabi auch reich an Mineralien und Nährstoffen, die für eine gesunde Funktion des menschlichen Körpers notwendig sind. So liefert es viel Kalium und Kalzium sowie Magnesium und Eisen. Ausserdem enthält es wie andere Kohlarten auch Senföle, die dem Kohlgemüse den typischen bitteren Geschmack und den unverkennbaren Geruch verleihen. Den Senfölen, die auch in allen Retticharten, Kresse oder Senf vorkommen, wird viel Gutes zugeschrieben: So sollen sie das Immunsystem des Menschen stärken und wirken nachweislich antibakteriell und antiviral. Die Nährstoffe nimmt man am besten als Rohkost frisch zu sich – sie befinden sich vor allem auch in den grünen Blättern. Also nicht einfach wegwerfen.

Selbst ziehen

Wer diese guten Eigenschaften immer griffbereit haben und etwas Farbe ins Beet bringen will, der kann den schönen Kohlrabi auch selbst ziehen: Blaro kann ab Januar bis Mitte Juli im ungeheizten Gewächshaus ausgesät werden. Gepflanzt wird er von Februar bis Mitte August und braucht zum Wachsen gleichmässige Nährstoff- und Wasserversorgung. Reif zum Ernten ist Blaro etwa ab Ende April bis Ende Oktober. Dann leuchtet der Kohl von der Knolle bis zu den Blattstängeln in einem satten Violett und schimmert an der samtigen Hautoberfläche fast schon silbern. Die saftig grünen Blätter runden das Aussehen des schönen Gemüses ab. Im Innern ist der Blaro weiss bis grünlich.