Weissdorn (Crataegus)

In Europa finden sich vor allem der Eingrifflige und der Zweigrifflige Weissdorn, die sich im blatt- und blütenlosen Zustand allerdings kaum unterscheiden. Ihre Knospen sind glänzend rotbraun, klein und kugelig. Der Weissdorn kann wegen seiner Dornen mit dem Schwarzdorn verwechselt werden. Im Frühjahr treibt der Weissdorn zuerst seine Blätter und dann erst die Blüten aus. Beim Schwarzdorn dagegen ist es umgekehrt. Weissdorn und Schwarzdorn sind mit ihren auch für den Menschen essbaren Früchten wertvolle Pflanzen für Wildtiere und bieten insbesondere für nistende Vögel dank ihrer Sprossdornen einen vor Räubern sicheren Brutplatz.

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Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)

Zwei bis vier Millimeter gross sind die kleinen Knospen des Ligusters und wachsen einander gegenüberstehend am Zweig. Sie sind grundsätzlich grün gefärbt, im Winter jedoch oft violett. Bei der Identifizierung hilft beim Liguster die typischen länglichen Blätter, von denen im Herbst meist nicht alle abfallen. Seine kleinen, weissen Blüten locken Insekten an. Die schwarzen, kugeligen Beeren sind für den Menschen schwach giftig, Vögel dagegen erfreuen sich daran.

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Haselstrauch (Corylus avellana)

Die Knospen der Hasel sind gegeneinander versetzt, grünlich bis braun und seitlich abgeflacht. Typisch für den Strauch sind seine hängenden Kätzchen, die männlichen Blütenstände. Auch die weiblichen, dunkelroten Blüten sitzen auf der Pflanze. Sie entwachsen den Knospen und sind äusserst unscheinbar. Die Kätzchen wachsen bereits früh im Jahr, schon ab Februar, und stellen als eine der ersten Wildpflanzen Pollen zur Verfügung. Darüber freuen sich Insekten, Allergiker allerdings weniger. Im Herbst ist die Hasel eine wichtige Nahrungspflanze für Tiere. Ihre Nüsse liefern Nagern wie Eichhörnchen und Vögeln wie dem Kleiber wertvolle Energie.

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Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Die schlanken und biegsamen Zweige des Roten Hartriegels haben oft auf der Oberseite eine rote Färbung, die Unterseite dagegen ist grün. Länglich und spitz sind seine rotbraunen und fein behaarten Knospen. Mit ihren weissen Blütenständen lockt die Pflanze Insekten an, die Blätter dienen vielen Raupen als Nahrung und die für uns giftigen Früchte sind ein Leckerbissen für Vögel. Der Rote Hartriegel ist ein naher Verwandter des ebenso wildtierfreundlichen Gelben Hartriegels.

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Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)

Die kahlen Knospen des Gemeinen oder Gewöhnlichen Schneeballs sind rot glänzend und dick gewölbt. Sie sind gegenständig, also einander gegenüberstehend am Zweig angeordnet. Die weissen und im Frühling herrlich duftenden Blüten verraten die Namensherkunft des Strauches, denn sie sehen aus wie grosse Schneebälle. Die im Herbst wachsenden und knallig roten, bitteren Früchte sind Nahrung für Wildtiere und wurden früher vom Menschen zu Gelee oder Marmelade verarbeitet. Heute gelten sie als ungeniessbar. Der nahe Verwandte des Gewöhnlichen Schneeballs ist der Wollige Schneeball. Er ist ebenfalls eine wertvolle Pflanze für Tiere.

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Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Die Knospen des Schwarzen Holunders sind eiförmig und spitz zulaufend und meist weinrot oder violett gefärbt. Sie sitzen an Zweigen, die stark ausgeprägte Lentizellen, Ausstülpungen auf der Rinde, haben. Charakteristisch für den Strauch ist sein weisses Mark, das weiche Zellgewebe im Inneren des Zweiges. Sein Verwandter, der Rote Holunder, hat dagegen rotes Mark. Im Frühling und Sommer erfreuen sich Gärtnerinnen und Insekten an den duftenden Blüten. Aus diesen entwickeln sich Beeren, die von den Wildvögeln geradezu verschlungen werden. Sie sind eine wichtige Energiequelle, um den beschwerlichen Weg in den Süden zu überstehen.

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