Das Antelope Valley in der Nähre von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien beherbert die meiste Zeit des Jahres eine trockene Wüstenlandschaft. Es ist Teil der Mojave-Wüste, ihres Zeichnes wiederum die trockenste Wüste Nordamerikas.

Trotzdem ist das Antelope Valley vor allem für seine Blütenpracht bekannt. Dann nämlich, wenn es im Winter viel regnet und auch im Frühling die Bedingungen günstig sind, blühen Tausende und Abertausende von Wildblumen allesamt auf. Ihre Samen ruhten zuvor teilweise jahrelang im staubigen Boden und warteten auf diese Gelegeneheit.

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«Superbloom» (Superblüte) heisst das Phänomen, das nur alle paar Jahre auftritt. Gemäss dem «Los Angeles Magazine» zuletzt 2019 und 2017, davor aber acht Jahre lang nicht. Im Februar sah das Magazin «keinen Grund, einen Superbloom für 2020 zu erwarten».

Doch dann kam der Regen. Wie die US-Weltraumbehörde Nasa schreibt, fielen in Südkalifornien im März und April 27 Zentimeter Regen. Das sind zehn Zentimeter mehr als normal. Und so kam es auch in diesem Jahr zu einer grossflächigen Blüte, bei der besonders der leuchtend orange Kalifornische Mohn hervorstach. Für diesen betreibt der kalifornische Staat im Antelope Valley ein Schutzgebiet. Sogar vom Weltall aus war der blühende Mohn zu sehen, wie das am 14. April von einem Nasa-Satelliten aufgenommene Bild zeigt.

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Unerwartetes Aufblühen
Auch für die Mitarbeiter des derzeit wegen der Covid-19-Pandemie geschlossenen Mohn-Reservats kam die Blüte unerwartet, wie Park-Pädagogin Jean Rhyne in einem Video auf Youtube sagt. «Wir haben eine ziemlich gute Blüte in diesem Jahr. Der Mohn schlägt sich besser, als wir erwartet haben.»

Für einen Superbloom reichte es also nicht ganz. Trotzdem nutzten neben dem Kalifornischen Mohn noch viele weitere Pflanzen die Chance. Wie Rhyne im Video erklärt, blühen unter anderem verschiedene Arten von Vergissmeinnicht, Lupinen, eine weitere Art aus der Mohn-Familie namens «Cream Cup» und das kleine «Goldfield», das von weitem ganze Hügelabschnitte gelb erscheinen lassen kann.

Das war im April. Jetzt, im Mai, ist die ganze Pracht leider schon wieder vorbei, wie die Live-Kamera aus dem Mohn-Reservat zeigt. Die Wüste ist wieder eine Wüste geworden. Das bleibt sie vorerst auch – bis zum nächsten Superbloom.

Park-Mitarbeiterin Jane Rhyne zeigt, welche Blumen blühen

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