Mit dem Reservat als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten mache der Kantone einen wichtigen Schritt, um seine Biodiversitätsziele zu erreichen, teilte der Regierungsrat am Montag mit. Die 4500 Hektaren grosse Fläche liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Beatenberg, Habkern und Eriz.

Davon sind zwei Drittel Wald und ein Drittel offenes Land mit Moorflächen und Felspartien. Die Fläche gehört 20 Waldeigentümerinnen und -eigentümern. Sie hätten in Vorgesprächen ihre Absicht bekräftigt, mit dem Kanton einen entsprechenden Vertrag auszuhandeln, heisst es in der Mitteilung weiter.

Derzeit fänden die Eigentümerversammlungen statt. Die Verträge sollen per 1. Januar 2021 unterzeichnet werden. Gegen die Einrichtung des Waldreservates seien in der öffentlichen Auflage keine Einsprachen eingegangen.

50 Jahre Verzicht auf Bewirtschaftung
Die Waldfläche gliedert sich in ein Totalreservat mit 968 Hektaren und in ein Teilreserverat mit 1876 Hektaren. Im Totalreservat verzichten die Waldeigentümer während 50 Jahren komplett auf die Bewirtschaftung und lassen so eine natürliche Entwicklung des Waldes zu.

Im Teilreservat sind Eingriffe geplant, um Lebensräume für seltene und gefährdete Arten und die Moorgebiete zu erhalten und aufzuwerten. Die Eigentümer erhalten dafür Flächen- und Bewirtschaftungsbeiträge.

Gemäss der Waldpolitik des Bundes sollen die Waldreservate bis 2030 zehn Prozent der Waldfläche ausmachen. Mit dem Reservat am Grünenbergpass erhöht der Kanton Bern seinen Anteil nach eigenen Angaben von 2,9 auf 4,5 Prozent. Der Bund zahlt im Rahmen der Programmvereinbarung Waldbiodiversität 2020-2024 massgeblich mit.