Indonesien holzt seinen Regenwald nach einer neuen Studie noch schneller ab als Brasilien. Während sich der Waldschwund in Brasilien verlangsamt hat, nimmt er nach einer neuen Studie in Indonesien von Jahr zu Jahr zu.

Jährlich nimmt der Waldschwund in Indonesien um durchschnittlich fast 500 Quadratkilometer zu. Das entspricht in etwa der Fläche des Bodensees.

Das im Mai 2011 verkündete Moratorium, auf einer Fläche von 650'000 Quadratkilometer keine neuen Abholzkonzessionen zu erteilen, habe keinen Erfolg gehabt, schreiben die Wissenschafter um Belinda Margono in der britischen Fachzeitschrift «Nature Climate Change».

Folgen für den Klimawandel
Im Jahr 2012 seien 8400 Quadratkilometer gerodet worden, fast doppelt so viel wie in Brasilien (4600 Quadratkilometer). Insgesamt seien in den zwölf Jahren bis 2012 mehr als 60'000 Quadratkilometer Wald verschwunden. Das entspricht etwa der Landfläche Kroatiens.

«Der wachsende Waldschwund hat erhebliche Folgen für den Klimawandel und für Anstrengungen, die Artenvielfalt zu erhalten», sagte Margono von der US- Universität von Maryland in College Park. Das umfangreiche Abholzen von Primärwäldern erhöhe den Ausstoss von Treibhausgasen und den Verlust der Artenvielfalt.