Rahmenbeete erleichtern den Einstieg in den Gemüseanbau und sind ein schönes Gestaltungsmittel für den Garten. Die Einfassung aus Holz, Weidengeflecht oder Stein bildet klare Linien und gibt dem Gemüsebeet Struktur, egal wie wild es bepflanzt ist. Meist wird ein rechteckiger Rahmen erstellt, auf den Mutterboden gesetzt und mit Substrat befüllt. Dadurch kann das Beet knöchel- bis kniehoch angehoben werden. «So erwärmen die Sonnenstrahlen nicht nur dessen Oberfläche, sondern auch die Seiten, und die Erde erreicht schneller eine höhere Temperatur», erklärt Jochen Elbs-Glatz, Agrarbiologe und -historiker bei Bioterra. Dadurch kann mit der ersten Einsaat früher begonnen werden. Zudem fliesst Wasser aus dem erhöhten Beet besser ab. Dies ist vor allem bei lehmigen Böden hilfreich, damit sie im Frühjahr schneller abtrocknen. Obendrein verhindert die Umrandung, dass das Beet ungewollt betreten wird.

Hilfreich ist es, das geplante Beet im Garten zuvor abzustecken, sodass die Rahmengrösse besser eingeschätzt werden kann. Um die Beetmitte bequem mit ausgestrecktem Arm zu erreichen, ist eine Breite von maximal 1,20 Meter ideal. Die Länge hingegen kann frei gewählt werden. Allerdings muss der Weg zwischen den Beeten ausreichend breit sein, um mit einer Schubkarre hindurchfahren zu können. Bestehen bereits Probleme mit Wühlmäusen, empfiehlt es sich, unter den Rahmen ein feinmaschiges Gitter auszulegen. 

Günstiges Rottannenholz
Für die Wahl der Umrandung sind Langlebigkeit und Preis entscheidend sowie die Frage, welche Materialien bereits vorhanden sind: Schon mit naturbelassenen oder druckimprägnierten, 40 Zentimeter hohen Holzbrettern lässt sich im Handumdrehen ein stabiler Rahmen bauen. Dazu werden die Bretter jeweils an kurzen Vierkanthölzern als Eckverbindungen montiert und dann über diese aneinandergeschraubt. «Für den ersten Beetversuch empfehle ich Rottannenholz. Trotz Bodenkontakt hält es bis zu fünf Jahre und ist preisgünstig», sagt Elbs-Glatz. Langlebiger sind etwa Eichenbohlen aus Abbruchhäusern. 

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Eine weitere, naturnahe Rahmenvariante, bilden zaunartig, durch Holzstäbe geflochtene Weidenruten. Mit diesen sind auch runde und ovale Beetformen möglich. «Steine als Umrandung haben den Vorteil, dass sie nicht verrotten», betont der Agrarbiologe. «Aber ähnlich wie Betonstellriemen oder Eternit sind sie meist um ein Mehrfaches teurer und zudem schwer zu transportieren.»

Wichtig für den Ernteerfolg ist die optimale Mischung aus Mutterboden und Kompost im Beet. «Letzterer sollte am besten selbst produziert und als maximal zwei Zentimeter dicke Schicht aufgetragen werden», rät der Bioterra-Mitarbeiter. Handelsübliche Erde hingegen enthält oft Torf oder Kokosfasern und ist mit Mineraldünger versetzt, der sich im Gemüse in Form von Nitrat anreichern kann. «Besser führt man dem Mutterboden Stickstoff in Form von Hornspänen oder Schafwollpellets zu», erklärt Elbs-Glatz.

Passende Beetpartner pflanzen
Im Herbst können Phacelia oder Inkarnatklee als Gründüngung gesät werden, denn diese Pflanzen lockeren den Boden auf und reichern ihn zusätzlich mit Nährstoffen an. Grundsätzlich lassen sich im Beetkasten alle Gemüse, aber auch Kräuter, Beerensträucher und Erdbeeren anbauen. Vom tiefgründigen und lockeren Erdreich profitiert besonders das Wurzelgemüse. 

Damit Schädlinge nicht leichtes Spiel haben, sollte im Beet jedes Jahr Gemüse aus einer anderen Pflanzenfamilie wachsen. «Werden passende Mischkulturpartner wie etwa Rüebli und Lauch ausgewählt, so unterstützen sich diese bei der Abwehr von Schädlingen gegenseitig und ergänzen sich vom Platzbedarf», sagt Elbs-Glatz. «Mais wiederum dient der Stangenbohne als Rankhilfe.» Zusätzlich sollte das Beet mit einem Schneckenzaun und einem Kulturnetz vor Schädlingen geschützt werden. Wer den Beetkasten im Frühjahr mit einem Gartenvlies abdeckt, kann bereits im Februar ins neue Gartenjahr starten und Salate und Rüebli aussäen. 

Literaturtipps
Otmar Diez: «Es geht auch einfach! Gärtnern für Selbstversorger mit wenig Zeit und wenig Platz», Verlag: Kosmos, ISBN:
978-3-440-15758-9, ca. Fr. 21.–

Joyce Russell: «Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten. 30 DIY-Projekte für eine reiche Ernte», Verlag: Haupt, ISBN:
978-3-258-08002-4, ca. Fr. 25.–