Die optimale Badetemperatur für Hunde ist kühl bis lauwarm. Bewährt hat sich hierbei, die Temperatur mit dem Ellenbogen zu messen: Wenn man das Wasser kaum spürt ist es bestimmt nicht zu warm», erklärt Jutta Brinkhaus vom Hundezentrum Teamcanin in Steinhausen ZG. Neben ihrer Arbeit als Hundetrainerin hat sie selbst drei Hunde zu Hause. 

Entscheidend ist vor allem die Wahl des richtigen Shampoos, das auf keinen Fall aus dem eigenen Kosmetikschrank kommen sollte. Nicht nur, dass Hundenasen empfindlicher als die von Menschen sind, Haut und Haare haben auch einen anderen pH-Wert. Während unsere Haut mit ihrem Schutzmantel aus Talg, Schweiss und Hornzellen eher sauer ist, liegt die Hundehaut mit einem durchschnittlichen pH-Wert von 7,5 im basischen Bereich. 

Damit ihr schützender Hydro-Lipidfilm erhalten bleibt und es nicht zu Irritationen kommt, sollte das Shampoo basisch und zusätzlich auch möglichst geruchsneutral und rückfettend sein. Doch aufgepasst: Die Kennzeichnung «pH-hautneutral» gilt nur für Menschen! Brinkhaus bevorzugt dabei rein pflanzliche, vegane Produkte. «Damit mein Hund sauber wird, muss kein anderes Tier leiden», stellt sie klar.

Auch sollte der Hund nur gebadet werden, wenn es wirklich nötig ist. In der Regel reicht reines Wasser, um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Die Gefahr besteht sonst darin, dass das Shampoo zu viel Fett entfernt und die Haut austrocknet, was zu Juckreiz bis hin zu Ekzemen führen kann. 

Abtrocknen ist das A und O
Für alle, die gerne unterwegs sind, gibt es mobile Hundeduschen, so saut Fiffi nach dem Spaziergang nicht das ganze Auto ein. Es handelt sich um einen Wasserkanister mit Brause, der allerdings nur fünf Liter fasst. Ob das reicht? Jutta Brinkhaus zweifelt daran, hat es aber selbst noch nicht ausprobiert. «Wenn der Hund sich in etwas Stinkendem gewälzt hat, brauche ich definitiv mehr Wasser.» Ausserdem warnt sie davor, die Seife oder das Shampoo nicht vollständig auszuwaschen, denn im Fell verbleibende Seifenreste können die Haut ebenfalls reizen.

Hat man das ganze Prozedere hinter sich, geht es ans Abtrocknen. Ebenfalls eine kleine Wissenschaft für sich und vor allem im Winter sehr wichtig. Denn anders als etwa bei Regen wird der Vierbeiner beim Waschen bis auf die Haut nass. Wem normale Handtücher nicht effektiv genug sind, für den gibt es spezielle Hundetücher, die viel Wasser aufsaugen und rasch trocknen. Sie seien praktisch, sagt Brinkhaus, da sie schnell wieder einsatzbereit seien und nicht so schnell schlecht riechen. Allerdings gäbe es auch eine günstigere Variante: zum Beispiel Mikrofasertücher für den Fussboden. Essenziell ist dagegen, dass man das Tier wirklich gründlich abtrocknet. «Sonst hündelet er schnell.»

Nun ist der Hund sauber, aber seine Decken nicht. Beim Waschen in der Waschmaschine steckt man diese in einen Kissenbezug, damit die Haare nicht Trommel und Sieb verstopfen, und benutzt bestenfalls Ökowaschmittel, die duftfrei und ohne chemische Rückstände sind. Müffeln die Decken danach trotzdem noch, hilft Lüften. Oder der persönliche Tipp von Jutta Brinkhaus: «Ich benutze mit grossem Erfolg Essigwasser, da es geruchsneutralisierend wirkt. Der Essiggeruch ist weg, sobald die Decke trocken ist und die Haare lassen sich mit ein paar Spritzern vorab leichter entfernen.»