Ein Hund, der seine Menschen auf Ausfahrten zu Velo begleiten soll, muss gesund und in bester Kondition sein. Der Hund sollte zudem mit Begeisterung auf Zweiradausflüge mitkommen – vor allem athletisch gebaute und temperamentvolle Tiere mögen dies. Für sehr bullige, kurzatmige, schwere und eher träge Tiere sind Velotouren mehr Qual als Freude. Macht der Vierbeiner kehrt, sobald seine Zweibeiner das Fahrrad besteigen, sollte man das Tier nicht zum Mitlaufen zwingen; vielleicht hat es Schmerzen oder es macht ihm schlicht keinen Spass. Dem Hund bleibt nämlich auf Runden mit dem Fahrrad wenig Zeit, um die Strecke ausgiebig zu erschnüffeln oder für zeitintensive Begegnungen mit Artgenossen. Ebenso ist es der Bezugsperson radelnd nicht möglich, sich mit dem Hund spielerisch zu beschäftigen, wie sie dies vielleicht auf dem Spaziergang zu tun pflegt.

Ambitionierte Rennvelofahrer oder Biker lassen ihren Hund auf Touren besser zu Hause. Auf Veloausflügen mit Hund müssen nämlich Kilometerzahl und Tempo dem Vierbeiner angepasst werden. Ebenso sind bei der Routenwahl die Bodenbeschaffenheit sowie die Verkehrs- und topografischen Verhältnisse zu berücksichtigen.

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 Kleine Hunde können auch im Körbchen auf die Ausfahrt mitgenommen werden.
 Bild: zVg  

Der Hund – ein Dauerläufer
Ein gut trainierter Hund kann ohne Weiteres mehrmals wöchentlich 15 Kilometer oder mehr am Rad laufen. Kein Hund ist ohne gezieltes Training von heute auf morgen in der Lage, seine Familie auf der 20-Kilometer-Velotour zu begleiten. Das Lauftraining sollte erst aufgenommen werden, wenn das Skelettwachstum abgeschlossen ist. 

Das Lauftraining wird über mehrere Wochen aufgebaut; zuerst nur auf kurzen Strecken, die allmählich verlängert werden. Dabei ist das Tempo stets vom Vierbeiner zu bestimmen. Mit dem Velo ist gerade so schnell zu fahren, dass der Hund im regelmässigen ruhigen Trab mühelos mithalten kann. Diese Gangart ist für das Tier am wenigsten ermüdend. Kleine Hunde können in einem am Lenker befestigten Korb auf die Ausfahrt mitgenommen werden. Grössere Hunde lassen sich auf ausgedehnten Velotouren auch problemlos im Anhänger transportieren. Beides muss man jedoch üben.

Am meisten hundegerecht ist es, die Radstrecke so zu wählen, dass der Hund möglichst immer frei laufen kann. Sie verläuft vorzugsweise auf Feld- und Waldwegen statt über Asphaltstrassen. Verweilt der Hund am Wegrand, um zu schnüffeln oder um sein Geschäft zu erledigen, sollte der Halter auf seinen Vierbeiner warten. Es gibt immer Situationen, in denen der Hund aus Sicherheitsgründen angeleint werden muss, etwa wenn die Route durch den Wald führt und der Hund ein Jäger ist. Oder auf Wegen, wo viele Spazierende, Velofahrer, Reiterinnen oder Jogger verkehren. 

Übung macht den Meister
Für das Führen am Rad kann man eine normal lange Führleine verwenden, keine Auszugsleine. Das Laufen an der Leine neben dem Radfahrer sollte man gezielt üben: Dafür wird der Hund stets auf der rechten Seite geführt, und es sollte ein neues Kommando eingeführt werden, zum Beispiel «rechts!». Beim Überqueren oder Fahren von kurzen Strecken auf verkehrsreichen Strassen, sollte der Fahrer vom Velo absteigen. Für junge, ausgewachsene Hunde mit ausgeprägtem Bewegungsdrang ist eine Runde mit dem Fahrrad eine gute Möglichkeit, den Tag müde und zufrieden abzuschliessen. Wenn der Hund einmal warmgelaufen ist, liegt auch mal ein kurzer Sprint drin; solche «Wettläufe» mit dem radelnden Zweibeiner machen dem Hund besonders Spass.