«Das Verbot eines so grossen Produzenten ist ein echter Grund zur Freude», frohlockt Lauretta Eckhardt von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Allein 2024 seien in Polen rund 2.7 Millionen Nerze und 30'000 Füchse für die Pelzproduktion getötet worden. «Anders, als es uns die Botschaften diverser Modelabels vermitteln, steckt hinter den allermeisten Echtpelzprodukten Grausamkeit und die Bedürfnisse der Tiere können auf Pelztierfarmen nicht erfüllt werden.» 

Stopp erst in acht Jahren 

Kritik gibt es jedoch an der langen Übergangsfrist: Die Pelzfarmen dürfen noch bis 2034 weiterarbeiten. «Eine Frist bis 2034 ist einfach zu lang, wenn man bedenkt, wie viele Tiere bis dahin noch leiden müssen», so Eckhardt. Positiv sei hingegen, dass Produzenten finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie vorzeitig aussteigen.

Mit dem Entscheid steigt der Druck auf andere grosse Pelzproduzenten wie Griechenland, Litauen, Spanien und Finnland. Rückenwind erhält die Forderung nach einem EU-weiten Verbot von Produktion und Import zudem durch die Europäische Bürgerinitiative «Fur Free Europe», die 2023 fast zwei Millionen Unterstützende mobilisieren konnte.

Stand in der Schweiz

Auch die Schweiz hat zuletzt Schritte gegen Pelzimporte unternommen. Seit dem 1. Juli 2025 gilt ein Importverbot für tierquälerisch hergestellten Pelz. Zudem wurde im Herbst ein indirekter Gegenvorschlag zur Pelz-Initiative vom Nationalrat angenommen, der das Verbot im Tierschutzgesetz verankern soll. Pelzfarmen gibt es in der Schweiz schon länger nicht mehr.