Ferien mit dem eigenen Pferd können eine herrliche Sache sein. Voraussetzung ist allerdings sorgfältige Vorbereitung. Denn wenn das Pferd beim Strandritt vor jeder Welle scheut, der Reiterhof wider Erwarten an einer Schnellstrasse liegt oder eine Bremsenplage das Ausreiten unmöglich macht, wird die geplante Zeit der Erholung schnell zur Tortur.

Wo und wie Pferd und Halter am besten die Ferien verbringen, hängt in erster Linie von den Voraussetzungen ab. Ein Alpenritt macht nur Spass, wenn das Pferd dafür die ausreichende Trittsicherheit und Kondition mitbringt; der Springlehrgang für Fortgeschrittene ist nur sinnvoll, wenn man einen einfachen Parcours schon problemlos meistern kann. Wer noch keine Erfahrungen im Wanderreiten hat, sollte sich lieber einer geführten Gruppe anschliessen, als mit einer Tour auf eigene Faust unnötige Risiken einzugehen. Überprüfen Sie die Gegebenheiten in Ihrer Wunsch-Region: Wie ist das Ausreitgelände? Darf man auch in der Hauptsaison am Strand reiten? Gibt es Wochen im Jahr, die man zum Beispiel wegen der Jagdsaison besser meiden sollte?

Bei Reisen ins Ausland sollte rechtzeitig abgeklärt werden, ob Versicherungen, zum Beispiel für den Anhänger, das Pferd und die Krankenkasse, auch dort gelten und ob es für den Grenzübertritt oder das Reiten im Gelände besondere Papiere oder Plaketten braucht.

Die Fahrt in die Ferien sollte für das Pferd so stressfrei wie möglich sein
Eine Checkliste, auf der die Erwartungen notiert werden, hilft bei der Quartiersuche: Träumen Sie von einem schicken Sporthotel oder wollen Sie lieber im Heu schlafen? Möchten Sie sich in den Ferien reiterlich fortbilden (dann sollten vor Ort ein guter Trainer und ein Reitplatz vorhanden sein) oder gemütlich ausreiten (dann ist ein gutes Reitwegenetz wichtig)? Wie ist die Lage des Stalls (Nähe von Hauptverkehrsstrassen, Entfernung zu touristischen Sehenswürdigkeiten)? Kann man auf dem Hof übernachten oder gibt es Unterkünfte in der Nähe?

Oberste Priorität hat natürlich immer, dass das Pferd gut und sicher untergebracht ist. Wenn der Urlaubsort nicht allzu weit von zu Hause entfernt ist, lohnt es sich, mögliche Quartiere vor dem Buchen persönlich zu besichtigen. Damit der Stoffwechsel des Pferdes nicht durch die Futterumstellung durcheinanderkommt, sollte ausreichend Kraftfutter mitgenommen werden. Je nach Urlaubsort und Reiseplänen gehört auch ein Paar Ersatzeisen ins Gepäck.

Die Ferien beginnen und enden in der Regel im Auto beziehungsweise im Pferdehänger. Gestalten Sie die Fahrt für die Vierbeiner so stressfrei wie möglich. Das fängt damit an, bei Pferden, die keine Routine im Hängerfahren haben, schon einige Monate vor den Ferien regelmässiges Verladetraining und kürzere Fahrten ins Trainingsprogramm aufzunehmen.

Auf längeren Strecken braucht es regelmäs­sige Pausen zum Tränken und eventuell Übernachtungsstopps. Fahren Sie möglichst in den kühleren Morgen- und Abendstunden, damit sich der Anhänger nicht in eine gefährliche Sauna verwandelt. Da Staus die anstrengende Fahrt unnötig verlängern und durch das ständige Anfahren und Stoppen zusätzlichen Stress bedeuten, sollte man sich möglichst nicht zu den täglichen Stosszeiten oder am ersten Tag der Schulferien auf den Weg über die Autobahn machen und wenn möglich längere Staus umfahren.