Rasseportrait
Lusitanos: Elegante Arbeitspferde aus Portugal
Lusitanos, Pura Sangue Lusitano (PSL), wurden für die Arbeit mit Stieren gezüchtet. Die filigranen und wendigen Arbeitspferde haben nicht nur den Cow Sense, sondern eine natürliche Aufrichtung. Sie eignen sich deshalb für die klassische Dressur und die Working Equitation.
Steckbrief
Rasse: Lusitano, Pura Sangue Lusitano (PSL)
Herkunft: Portugal
Stockmass: 155–165 cm
Farben: Vorwiegend Schimmel, daneben Braune, Füchse, Falben und Isabellen
Charakter: Mutig, nervenstark, sensibel, gelehrig, temperamentvoll und loyal
Exterieur: Kräftiger, harmonischer Körperbau; leicht gebogener Hals, kurze Lenden, schräge Kruppe, kräftige Hinterhand und trockene Gliedmassen; markanter, oft leicht konkaver Kopf
Gangarten: Energetisch, elegant und gut versammelt – besonders talentiert für Piaffe, Passage und Pirouetten
Einsatzgebiete: Klassische Dressur, Working Equitation, Stierkampfreiten, Freizeitreiten und Fahrsport
Besonderheiten: Eine der ältesten Pferderassen Europas, eng verwandt mit dem spanischen Andalusier (PRE); gezüchtet für Mut, Gehorsam und Geschmeidigkeit
Filigrane Arbeitspferde
Lusitanos stammen von der iberischen Halbinsel, genauer gesagt aus Portugal. Ihre Geschichte reicht über 2000 Jahre zurück, und sie gelten als eine der ältesten Reitpferderassen der Welt. Der Andalusier (PRE) und der Lusitano (PSL) haben denselben Ursprung, trennten sich jedoch im 17. Jahrhundert aufgrund unterschiedlicher Zuchtziele.
Der PRE wurde für die höfische Repräsentation gezüchtet, der Lusitano hingegen als Arbeitspferd für den Stierkampf (Rejoneo). Dabei lag der Fokus auf funktionalen Eigenschaften wie Wendigkeit, Mut und Balance. Erst seit 1967 ist der Lusitano als eigenständige Rasse anerkannt.
Auge in Auge mit dem Stier
Lusitanos sind mutig, nervenstark und unglaublich wendig. Sie wurden für die Arbeit mit Rindern gezüchtet und verfügen über den sogenannten «Cow Sense». Im Gegensatz zum PRE zeigen sie weniger raumgreifende, dafür sehr versammelte Bewegungen – ideal für schnelle Richtungswechsel in der Arbeit mit Kühen.
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Ihr Körperbau ist kompakt: Lusitanos haben muskulöse Hinterbeine, eine ausgeprägte Versammlungsfähigkeit und grosse Sprungkraft. Trotz ihrer Power sind sie ruhig, fokussiert und gehorsam. Sie reagieren fein auf Hilfen und besitzen von Natur aus eine leichte Aufrichtung. Deshalb eignen sie sich hervorragend für die Dressur, die klassische Reitkunst und natürlich für die Working Equitation.
Für Anfänger geeignet?
Ob sich der Lusitano für Anfängerinnen und Anfänger eignet, lässt sich nur differenziert beantworten. Er hat ein ausgeglichenes Temperament und gilt als sehr verlässlich. Gleichzeitig ist er sensibel und fein an den Hilfen – eine Kombination, die sowohl Vor- als auch Nachteile haben kann. Deshalb sind Lusitanos eher fortgeschrittenen Anfängerinnen und Anfängern zu empfehlen, die über ein gutes Körpergefühl und regelmässigen Unterricht verfügen.
Robust und leichtfuttrig
Im Vergleich zu anderen Warmblütern sind Lusitanos eher leichtfuttrig. Sie stammen aus kargen Gebieten und gelten als genügsam. Bei Überfütterung droht jedoch ein erhöhtes Hufrehe-Risiko, und einige Zuchtlinien tragen das PSSM-Typ-1-Gen. Grundsätzlich sind Lusitanos aber gesunde, langlebige Pferde mit stabilen Hufen. Als ehemalige Arbeitspferde benötigen sie viel Bewegung und eignen sich ideal für die Offenstallhaltung.
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