SteckbriefHerkunft: Dänemark
Stockmass: 147 – 165 cm
Gewicht: 600 – 800 kg
Fellfarbe: Tigerschecke in fünf Varianten, auch einfarbig (Braun, Schwarz, Rot)
Lebenserwartung: 25 – 30 Jahre
Typen: Barock-Typ, Sportpferd-Typ, Pony-Typ
Charakter: Intelligent, nervenstark, freundlich, leistungsbereit
Einsatzgebiet: Hohe Schule, Dressur, Voltigieren, Fahren, Freizeit, Zirkuslektionen
Besonderheiten: Intelligente Pferde mit spezieller Färbung in verschiedenen Typen

Königlichen Stallungen

Die Geschichte des Knabstruppers beginnt im 16. Jahrhundert in Dänemark. 1536 züchtete das königliche Gestüt Frederiksborg Tigerschecken. Diese kreuzten sie mit spanischen Pferderassen ein, da sich diese als Kriegspferde eigneten. Die auffällig gefärbten Pferde galten bald als Statussymbol des Adels und wurden in ganz Europa geschätzt. Der eigentliche Knabstrupper entstand auf dem Gut Knabstrup, wo Major Villars Lunn eine Zuchtlinie begründete. Ein Grossbrand beendete die ursprüngliche Zucht, doch Jahrzehnte später wurde sie mit wenigen Nachkommen neu aufgebaut.

[IMG 2]

1972 entstand der erste landesweite Zuchtverband in Dänemark. Heute ist der Knabstrupper eine seltene, aber anerkannte Rasse mit Schwerpunkt in Dänemark und Deutschland. Um die Genvielfalt zu erhalten, sind gezielte Kreuzungen mit dem Deutschen Reitpony, Shetland- und Dartmoorpony, Schweren oder Dänischen Warmblut, Englischen Vollblut, Vollblutaraber und Rassen des Deutschen Reitpferds erlaubt.

Auffällig aussen und innen

Das markanteste Merkmal des Knabstruppers ist seine Tigerscheckung. Es gibt fünf Varianten:

  • Volltiger: Gleichmässig gepunktetes Fell auf heller Grundfarbe

  • Weissgeborene: Kommen rein weiss zur Welt und bleiben weiss – ohne Schimmel-Gen

  • Schabracktiger: Einfarbiger Vorderkörper, gepunktete Kruppe

  • Schneeflockentiger: Dunkle Grundfarbe mit hellen Flecken

  • Einfarbig: Braun, Schwarz oder Rot, ohne Scheckung

Typische Merkmale sind ausserdem: Krötenmaul (dunkle Haut um die Lippen), gefleckte Haut am Geschlechtsteil, gefleckte Augenlider und gestreifte Hufe.

Vielseitige Talente

Der Knabstrupper überzeugt nicht nur optisch, sondern auch unter dem Sattel. Durch seine hohe Auffassungsgabe eignet er sich für die Hohe Schule, Dressur und das Voltigieren. Auch im Fahrsport oder bei Zirkuslektionen zeigt er sich lernwillig und kreativ. Diese Intelligenz hat allerdings zwei Seiten: Knabstrupper sind schnell gelangweilt und neigen dann dazu, sich eigene Aufgaben zu suchen – was sie für Anfänger nur bedingt geeignet macht. Der Ponytyp hingegen ist umgänglicher und ein ideales Reitpony für Kinder.

[IMG 3]

Vom Sport- bis Familienpferd

Im Exterieur zeigt sich der Knabstrupper kräftig, kompakt und muskulös. Oft hat er eine Ramsnase und grosse, freundliche Augen. Es gibt drei Zuchtrichtungen:

  • Barock-Typ: Angelehnt an historische Reitkunst, oft mit ausgeprägter Tigerschecke

  • Sportpferd-Typ: Moderner, mit Fokus auf Leistung in Dressur und Fahrsport

  • Pony-Typ: Klein, robust und besonders familienfreundlich

Alle Typen haben gemeinsam: ein gutes Nervenkostüm, Arbeitsfreude und den Wunsch, ihrem Menschen zu gefallen – bei abwechslungsreicher Beschäftigung.

Ein Kulturgut mit Punkten

Der Knabstrupper ist eine seltene Rasse mit königlicher Geschichte und modernem Charme. Wer sich für ihn entscheidet, bekommt ein intelligentes, zuverlässiges und äusserst auffälliges Pferd mit einzigartigem Charakter.