SteckbriefHerkunft: Niederlande (Provinz Friesland)
Stockmass: 155 – 175 cm
Gewicht: 520 – 770 kg
Farben: Ausschliesslich Rappen, kleine weisse Abzeichen nur selten und unerwünscht
Charakter: Treu, freundlich, menschenbezogen, sanftmütig
Einsatzgebiet: Fahr-, Freizeit-, Dressur-, Show- und Zirkuspferd
Besonderheiten: Üppige Mähne, dichter Kötenbehang, ausdrucksstarker Trab mit hoher Knieaktion

Vom Ritterpferd zum Showstar

Schon zur Römerzeit gab es in Friesland Pferde, die dem heutigen Friesen ähnelten. Im Mittelalter wurden Friesen, die noch eher zu den Kaltblütern gehörten, als Ritterpferde geschätzt. Während der spanischen Besatzung im 16. und 17. Jahrhundert kreuzten die Spanier iberische Pferde ein, was den Friesen leichter machte. Er kam zu seinen eleganten Bewegungen und den barocken Exterieur. Im 18. Jahrhundert wurden Kutschen zur Repräsentation genutzt – die schwarzen Perlen wurden zu beliebten Kutschpferden.

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1879 wurde die Rasse offiziell anerkannt und fortan reingezüchtet. Anfang des 20. Jahrhunderts stand der Friese jedoch kurz vor dem Aussterben – 1923 gab es nur noch drei gekörte Hengste. Dies führte zu einer kritischen Inzuchtsituation, die bis heute durch strenge Zuchtkontrollen überwacht wird. Heute gibt es weltweit rund 60’000 Friesen.

Schwarze Perle

Typisch für den Friesen sind der lange, gerade Kopf, der hoch angesetzte, kräftige Hals, eine breite Brust, kurze Rückenlinie und die leicht gespaltene Kruppe. Die üppige, oft gewellte Mähne, der lange Schweif und der dichte Kötenbehang machen das schwarze Pferd aus. Friesen zeigen schwungvolle, taktreine Gänge mit hoher Knieaktion und einen eleganten Galopp. Berühmt ist er für seinen Trab.

Nervenstark und temperamentvoll

Friesen sind sanft, lernwillig und nervenstark. Sie eignen sich für Dressur, Fahren und Showauftritte, sind aber auch Freizeitpartnern bei geübten Reiterinnen und Reitern. Aufgrund ihres Temperaments und Bewegungsdrangs brauchen sie ausreichend Bewegung und Platz. Ihr Fell schützt sie vor Kälte, deshalb fühlen sie sich auch im Offenstall wohl. Im Sommer brauchen sie aber aufgrund ihrer Fellfarbe unbedingt Sonne. 

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Die hohe Knieaktion kann Gelenkprobleme und Kniescheibenluxationen begünstigen. Auch Sommerekzem wird innerhalb der Rasse weitervererbt. Zudem ist regelmässige Pflege von Fell, Mähne, Schweif und Behang wichtig. Wenn der Behang lange feucht ist, kann das Mauke begünstigen. 

Wenn Anfängerinnen und Anfänger eine solide Grundausbildung und Sitz haben, eignet sich auch der Friese als Begleiter.