SteckbriefHerkunft: Russland, Region Wladimir
Stockmass: 155 – 165 cm
Gewicht: 700 – 800 kg
Farben: Braune, Dunkelbraune, gelegentlich Füchse oder Rappen, oft mit weissen Abzeichen an Kopf und Beinen
Charakter: Kräftig, ausdauernd, ruhig, arbeitswillig, aber eigenständig
Einsatzgebiet: Landwirtschaft, Zugpferd, Freizeit
Besonderheiten: Dichtes, gewelltes Langhaar, grosse Hufe mit starkem Behang

Für die russische Landwirtschaft

Seinen Ursprung hat das Wladimirer Traktorenpferd im frühen 20. Jahrhundert. Auf dem Gestüt Gawrilo-Posad, wo schon seit dem 18. Jahrhundert Pferde gezüchtet wurden, kreuzte man einheimische Pferde mit Shire Horses, Clydesdales, Ardennern und Percherons. Um das Zugpferd aber «leicht» zu behalten, wurden diese mit Trabern gemischt. Ziel war ein leistungsstarkes, widerstandsfähiges Zugpferd mit einem ausgeprägten Trab. 

Nach der Oktoberrevolution konzentrierte man sich auf die Reinzucht, und die Rasse erhielt 1946 ihre offizielle Anerkennung. Ihren Namen verdankt sie der Stadt Wladimir, rund 200 Kilometer nordöstlich von Moskau.

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Kraft trifft Eleganz

Das Wladimirer Traktorenpferd besticht durch seine kräftige Statur: langer Kopf mit leichter Ramsnase, hoch getragener Hals, lange Kruppe, starke Beine und grosse, behangene Hufe. Trotz seines enormen Gewichts bewegt es sich raumgreifend und relativ schnell. Wladimirer haben dichtes, welliges Langhaar. 

Charakter und Eignung

Diese Pferde sind robust, ausdauernd und frühreif. Sie zeigen ein freundliches, umgängliches Wesen, können aber auch stur sein und haben einen ausgeprägten eigenen Charakter. Ihre Zugkraft ist beeindruckend, und sie arbeiten zuverlässig in der Landwirtschaft oder vor schweren Wagen. Aufgrund ihres ausgeprägten Charakters eignen sie sich jedoch weniger für Anfänger.

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Seltene Kraftpakete

Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft verschwand das Traktorenpferd zunehmend. Heute gilt die Rasse als gefährdet, und die Erhaltungszucht konzentriert sich vor allem in Russland.