SteckbriefRasse: Percheron (Kaltblut)
Herkunft: Le Perche, Normandie, Frankreich
Stockmass: 155 – 180 cm
Gewicht: 700 – 1 200 kg
Farben: Schimmel, Rappen (in Frankreich Schwarz und Grau erlaubt)
Exterieur: Massiger, muskulöser Körper, edler Kopf mit geradem Profil, kräftiger Hals, breite Brust, kurze starke Beine mit wenig Behang
Charakter: Gutmütig, intelligent, arbeitswillig, sanft, anpassungsfähig
Einsatzgebiete: Landwirtschaft, Forst, Kutsch- und Zugpferd, Freizeit, Show, Dressur

Zug- und Kriegspferd

Seinen Ursprung hat das Percheron in der französischen Region Le Perche in der Normandie. Dort kreuzten Züchter im Mittelalter lokale Stuten mit orientalischen Hengsten, vermutlich Arabern. Im 19. Jahrhundert züchteten die Franzosen den schweren Typ, der besonders in Landwirtschaft und Transport gefragt war. 1883 entstand das erste französische Zuchtbuch, bald darauf folgte die Verbreitung in die USA, nach Grossbritannien und Russland.

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Im Ersten Weltkrieg zog das Percheron schwere Lasten. Mit der Mechanisierung sank sein Nutzen in Feld und Stadt rapide, in Frankreich wurde die Rasse zeitweise sogar als Fleischlieferant gehalten. Doch in den 1960er-Jahren erlebte sie vor allem in den USA eine Renaissance, später auch wieder in Frankreich. Heute gilt das „Versailles der Pferde“, das nationale Gestüt Le Pin, als Zentrum der Percheron-Zucht.

Muskulöse Eleganz

Das Percheron beeindruckt mit einem muskulösen Körperbau, kräftigem Hals und breiter Brust. Trotz seiner Masse wirkt es nicht plump, sondern harmonisch und edel. Der Kopf ist gerade und Percheron haben grosse Augen. Auffällig ist der geringe Behang an den Beinen, der die Pflege erleichtert.

In der Bewegung zeigt das Kaltblut Geschmeidigkeit und Ausdauer. Es schreitet raumgreifend aus, hebt die Knie auffallend hoch und wirkt deshalb trotz seines Gewichts elegant. Damit gilt es als einer der stilvollsten Vertreter unter den Kaltblutrassen.

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Gutmütige Giganten

Das Percheron kombiniert die Gelassenheit eines Arbeitspferdes mit der Intelligenz und Energie edler Rassen. Es bleibt auch in hektischen Situationen ruhig, arbeitet zuverlässig und lässt sich leicht führen. Mit seiner Gutmütigkeit eignet es sich für Anfänger, gleichzeitig fordert es durch Kraft und Grösse respektvollen Umgang.

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Sein Einsatzspektrum ist breit: vom Forst- und Zugpferd über Paraden und Showauftritte bis hin zum Freizeit- und Dressurpferd. In Frankreich und den USA werden Percherons zudem in Gespannen präsentiert.

Der schwarze Hengst Dr. LeGear, der 1910 in Missouri (USA) geboren wurde, gehört immer noch zu den grössten Pferden überhaupt. Er wog über 1,3 Tonnen und erreichte ein Stockmass von fast 2,13 Metern.