Quitten sehen aus wie eine Mischung aus Apfel und Birne. Dies ist kaum verwunderlich, denn die drei Kernobstarten sind eng miteinander verwandt. Benannt nach ihrer Form können die harte, etwas herbere Apfelquitte und die weichere, mildere Birnenquitte unterschieden werden. Allen Quittensorten ist gemeinsam, dass sie eine gelbe, wollige Haut und im Inneren ein Kerngehäuse haben. Ihr Geschmack ist aromatisch, fruchtig und zitronig, dies aber erst in gegartem Zustand. Denn von den etwa 200 Quittenarten, die es gibt, sind nur sehr wenige roh geniessbar.Das Fruchtfleisch ist dann nämlich hart, säuerlich und holzig-herb.

Der Aufwand in der Küche lohnt sich aber. Denn die Früchte stecken voller gesunder Nährstoffe. Neben Kalium liefern Quitten Mineralstoffe und Spurenelemente wie Natrium, Zink, Eisen und Fluor. Auch mit Vitaminen können Quitten auftrumpfen: nämlich mit Vitamin A, Vitamin C und Folsäure.

Quitten sind nicht nur gesund, sie schmecken auch lecker, etwa zu Konfitüre, Gelee, Kuchen oder Kompott verarbeitet. Und in flüssiger Form löscht ein Quittensirup den Durst und ein Quittenschnaps die Zunge.

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Gerettet dank Toni Suter


Die Vogelrüti (oder Vogelrütti) ist eine uralte Quittensorte aus dem Weiler Vogelrüti bei Niederrohrdorf (AG) im Bezirk Baden. Sie wurde von der Baumschule Toni Suter in Birmenstorf (AG) entdeckt und vermehrt. Dort kann noch heute Saatgut bezogen werden (tonisuter.ch).

Die Vogelrüti-Quitte hat eine eher birnenförmige und kleine Erscheinung. Sie ist robust und sehr vielseitig verwendbar – diverse feine Rezepte können mit dieser alten Sorte ausprobiert werden. Einen Vogelrüti-Baum zu pflanzen, wäre eine gute Sache, denn leider ist die Quitte in der Schweiz am Verschwinden. Wurden gemäss Fructus, der Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, 1951 im Schweizer Feldobstbau 113 000 Quittenbäume gezählt, waren es 1991 nur noch rund 50 000.