Das Appenzell und Ziegenhaltung gehören schon seit Jahrhunderten zusammen. Erste schriftliche Beschreibungen von gehaltenen Ziegen finden sich laut appenzellerziege.ch bereits um 1800. Appenzellerziegen waren wegen ihrer Milchleistung und Widerstandsfähigkeit nicht nur in ihrer Heimat beliebt, sondern auch in den umliegenden Kantonen und in verschiedene Regionen Deutschlands, wohin die Vierbeiner exportiert wurden.  

Die eigentliche Rassenzucht begann 1902 in Innerrhoden und 1914 in Ausserrhoden. Die Exportzahlen nahmen nach den Weltkriegen mit der zunehmenden Industrialisierung ab, weshalb auch die Herden kleiner wurden. Die Nachfrage war grösser nach kurzhaarigen Ziegen, deren Fellpflege einfacher ist. Die Bestände nahmen bedrohlich ab, erst dank der Arbeit des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes und ProSpecieRara wuchsen sie wieder an. 

Schneeweiss und neugierig 

Das Haarkleid der Appenzellerziegen ist schneeweiss und mittellang.  Damit fallen die Herden in der Landschaft sofort auf. Die Tiere haben kräftige Körper und breite Euter. Grundsätzlich sind sie meistens genetisch hornlos. Die wenigen Böcke, welche Hörner tragen, sind für die Zucht besonders wichtig. Wenn über eine längere Zeit nur mit hornlosen Tieren gezüchtet wird, treten nach Züchtererfahrungen vermehrt unfruchtbare Zwitter auf. 

Die Ziegen sind wie andere Artgenossen ab und zu eigenwillig unterwegs und bewegen sich gerne. Halterinnen und Halter beschreiben ihre Lieblinge als ausgeglichen und freundlich, zudem gelten sie als neugierig. Appenzellerziegen gehören damit zu den eher ruhigeren Vertreterinnen ihrer Art. 

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Die Stiftung ProSpecieRara  Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutztierrassen in der Schweiz ein, wie etwa der Appenzellerziege. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara. 

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Nicht nur schönes Aussehen 

Viele der Halterinnen und Halter sind unter anderem aus traditionellen Gründen und der rassentypischen Erscheinung an den Appenzellerziegen interessiert, aber auch ihre Milchleistung wird vermehrt zu schätzen gewusst.  

Einerseits liefern die Tiere konstant Milch, andererseits ist sie nährstoffreich. Der grösste Teil der Milch wird zu qualitativ hochwertigem Käse verarbeitet. Zu den Traditionen gehören auch die Alpaufzüge im Appenzellerland, wo die Tiere natürlich nicht fehlen dürfen.

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Fakten zur Appenzellerziege 
Widerristhöhen
- Geissen 75 Zentimeter
- Böcke 85 Zentimeter

Gewichte
- Geissen 55 Kilogramm
- Böcke 75 Kilogramm

Bestandsentwicklung 
- leicht zunehmend 

Nutzung 
- Milch 

Zuchtziele 
- Erhaltung und Förderung der Eigenart der Rasse 
- Gute Milchleistung in Bezug auf die Inhaltsstoffe 
- Robustheit