Tierische Nebenprodukte
Gelatine, Leder, Biodiesel: Die zweite Karriere von Schlachtabfällen
Ob Knochen, Blut oder Häute – was auf den ersten Blick als Reststoff erscheint, steckt voller Potenzial. Statt entsorgt zu werden, finden tierische Nebenprodukte vielfältige Verwendung in Landwirtschaft, Industrie und Medizin.
In der Schweiz fallen jährlich über mehrere Hunderttausend Tonnen tierischer Nebenprodukte an, die aus Schlachthöfen, lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder verendeten Nutztieren stammen. Anstatt sie als blossen Abfall zu betrachten, werden sie sinnvoll weiterverwertet. Das spart Ressourcen, schont die Umwelt und bringt vielseitige Nutzungsmöglichkeiten mit sich. So landen Knochen etwa nicht nur als Gelatine in Gummibärchen, sondern auch als wert-voller Phosphorlieferant in Düngemitteln. Sie werden unter anderem zu Knochenmehl verarbeitet, das als Langzeitdünger dient. In der Industrie werden sie zudem für die Herstellung von Aktivkohle genutzt, die in der Wasseraufbereitung ihre Anwendung findet. Eine Untersuchung der ETH Zürich aus dem Jahr 2021 ergab, dass Knochenmehl in der Landwirtschaft erheblich zur Bodenverbesserung beiträgt und Phosphor in einer nachhaltigen Form bereitstellt.
Blut hingegen wird zu eiweissreichem Futter verarbeitet, das Tieren essenzielle Nährstoffe…
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