Dazu mussten die helfenden Tiere am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf (Deutschland) mit ihren Schnauzen kleine Türen öffnen. Die Tiere helfen anderen also gezielt, schrieben die Forscher im Fachmagazin «Proceedings of the Royal Society B».

Die Forscherinnen und Forscher sperrten für die Tests jeweils ein Tier in eine Kammer, deren Türe von innen nicht zu öffnen war. Auf der anderen Seite, bei seinen Sozialgenossen, befand sich jedoch eine Klinke, die sie aufdrücken konnten.

Der Studie zufolge öffneten Schweine häufiger und schneller die Tür, hinter der sich der Artgenosse befand, als die Tür zu der leeren Box. Zudem stellten die Autoren einen positiven Effekt fest zwischen der Zeit, die ein Schwein in Richtung des Fensters mit dem eingesperrten Tier schaute, und der Wahrscheinlichkeit, dass dieses Tier tatsächlich die Tür öffnet. Eingesperrten Schweinen, die besonders deutlich ihren Unmut bekundet hätten, sei schneller geholfen worden als anderen.

Für Tierhaltung wichtig

Moscovice hält es für wichtig, das Bewusstsein für das Sozialverhalten und die kognitiven Fähigkeiten von Nutztieren zu stärken. «Diese Forschung unterstreicht wirklich, dass Schweine in ihrem sozialen Gefüge bleiben wollen. Und es ist stressig für sie, getrennt zu werden, auch bei kurzen Trennungen.»

Dies sollte in der Haltung berücksichtigt werden. Ausserdem werde deutlich, dass Schweine sehr neugierig seien und gern Kontrolle über ihre Umwelt hätten. Auch das könne man gegebenenfalls in Haltungen berücksichtigen. So könne man den Tieren beispielsweise verschiedene Optionen geben, wenn es darum gehe, sie von einem Areal zu einem anderen zu bekommen. Türen öffnen könnten sie schliesslich.

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