Licht bedeutet Leben
Die richtige Beleuchtung für Heimtiere: UV-Licht & Tageslicht
Dank dem Sonnenlicht gedeihen Pflanzen und Tiere. Licht ist darum auch bei der Tierhaltung ein entscheidender Faktor. Ob ein Tier auf dem Boden des Tropenwaldes oder in der Savanne lebt, macht allerdings einen grossen Unterschied.
Ein Wellensittichpaar in einer Zimmervoliere in einer stets düsteren Ecke hat zwar ausreichend Platz, doch zu wenig Licht. Wellen-sittiche stammen ursprünglich aus der sonnigenaustralischen Savanne. Bei stetem Dämmerlicht werden sie apathisch. Im Gegensatz dazu fühlt sich eineAbgottschlange in einem Terrarium mit gleissenden Lampen, die sonnenhelles Kunstlicht verbreiten, nicht wohl. Denn sie lebt sonst im tropischen Regenwald Südamerikas, ist dämmerungs- und nachtaktiv und versteckt sich tagsüber.
Nebst der Ernährung und Unterbringung muss auch die Beleuchtung der Tierunterkunft im Innenbereich stimmen. Darum ist es unerlässlich, sich mit denHerkunftsgebieten und den Verhaltensweisen der Pfleglinge auseinanderzusetzen. Wie Menschen Licht wahrnehmen, ist nicht äquivalent zu den Empfindungen der Tiere. Menschen etwa sehen kein ultraviolettes Licht, Vögel sehr wohl. Auch die Intensität von Licht nehmen Mensch und Tier unterschiedlich wahr.
Sonnenlicht beeinflusst nicht nur das Hormonsystem, sondern fördert auch die Gesundheit. Das Licht der Sonne durchdringt den Körper und sorgt damit für positive Stoffwechselprozesse. Die normale Glühlampe oder Fluoreszenzröhre oberhalb des Vogelkäfigs oder im Stall kann das nicht. Licht greift in alle biologischen Lebensvorgänge eines Tiers ein, stimuliert, reguliert, fördert die Leistungsfähigkeit, beeinflusst Kreislauf, Blutdruck und wirkt auf die Psyche. Licht ist Leben.
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Sonnen- versus Mondlicht
Kein Kunstlicht ersetzt direkte Sonnenstrahlen. Es gibt heute aber gute künstliche Beleuchtungsmöglichkeiten im Fachhandel, sodass etwa die Zimmervoliere nicht dauernd im Dämmerlicht steht. Ob Vögel oder Bart-agame, beide können heute auch im Innenbereich von ultravioletten Strahlen kombiniert mit Wärme profitieren. Dank Spezialleuchten. Erst durch ultraviolettes Licht schliessen sich im Vogel- und Reptilienkörper gewisse Vitamine, etwa Vitamin D3, auf, sodass die Tiere Kalzium absorbieren können. Die Beleuchtungsstärke wird in Lux gemessen. Die Luxanzahl in Äquator-nähe ist erheblich höher als in unseren Breiten. Ausschlaggebend ist auch die Farbtemperatur, die in Kelvin angegeben wird.
Tiere sollten vom natürlichen Tageslicht profitieren können. Im Innenbereich ist dieses jedoch oft nicht ausreichend. Eine Ausleuchtung im Tageslichtspektrum mit zusätzlichen UV-Leuchten ist daher ideal. Die Lichtqualität von qualitativ hochwertigen Leuchtmitteln im Tageslichtspektrum bewegt sich zwischen 5500 und 6000 Kelvin. Im Vergleich: Preiswerte aufklebbare LED-Streifen oder gewöhnliche Wohnzimmerlampen haben einen Kelvinwert von ungefähr 2700. Das ist ungenügend für Tiere. Was wir im Wohnzimmer als angenehmes Licht empfinden, wirkt etwa für einen Vogel als Schummerlicht ähnlich dem Mondenschein.
In der Natur suchen sich Tiere im Tagesverlauf den idealen Aufenthaltsort aus. Sie weichen zu grellem Licht aus oder baden in der Sonne. Gleiches Verhalten müssen sie auch im Gehege ausleben können. Bereiche mit ultravioletten Strahlen, kombiniert mit einer Grundbeleuchtung, Tageslicht und schattigen Bereichenlassen den Tieren Wahlmöglichkeiten.
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