Die Arnika ist in Europa heimisch. Obwohl sie theoretisch in allen Höhenlagen bis 2800 Meter vorkommt, also auch im Flachland, trifft man sie doch vorwiegend in Berggegenden. Sie galt lange Zeit als «Magiepflanze», die am Johannistag von Bauern um ihr Anbaugebiet gesteckt wurde, um die Felder vor dem «Korndämonen» zu schützen.

Sie wurde bereits im frühen Mittelalter als Aphrodisiakum benutzt. Ihre Anwendung als Heilpflanze geriet jedoch in Verruf, da Anwendung zu schwersten Vergiftungen führte. Über Goethe weiss man, dass er mit Arnika gegen sein Herzleiden behandelt wurde. Vermutlich da man bei der inneren Anwendung starke Nebenwirkungen wie Erbrechen oder Herzrhythmusstörungen bemerkte, ging der Gebrauch jedoch Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Erst in jüngerer Zeit erfreut sich Arnika wieder grosser Beliebtheit, in erster Linie äusserlich angewendet. In der Homöopathie gehört Arnika zu den klassischen Mitteln.

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Doch immer noch ist Vorsicht geboten, denn Anwendungen mit der Arnika in starker Verdünnung können zwar entzündungshemmend und wundheilend wirken, aber bei unsachgemässer Dosierung kann es zu Vergiftungen kommen. Und dies betrifft nicht nur die inneren Anwendungen, auch über die Haut können zu viel Giftstoffe der Arnika aufgenommen werden. Arnikatinkturen und -salben helfen bei Zerrungen, Stich- und Stossverletzungen sowie Quetschungen der Haut. Aufgrund ihrer hautreizenden Wirkung sollte sie jedoch nie auf offene Wunden auftragen werden.

Die Arnika mag stickstoffarme, magere, kalkarme Böden, die heutzutage aufgrund von Düngung stark zurückgegangen sind. Die Heilpflanze kommt daher nur noch selten wild vor und steht in vielen Kantonen unter Naturschutz. Das Beschädigen und Sammeln von Wurzeln, Wurzelstöcken, Zwiebeln und Rosetten ist häufig untersagt. Aber auch oberirdische Pflanzenteile sollten nur dann gesammelt werden, wenn viele Pflanzen am selben Ort anzutreffen sind. Wer Arnikatinkturen oder -tees selber herstellt, sollten dafür am besten die getrockneten Blüten in der Apotheke kaufen oder die Pflanze im Garten auf Rosenerde mit etwas Sand anbauen. Die Blüten werden ab Juli geerntet und schonend getrocknet. Man breitet die Blüten im luftigen Schatten aus und wendet sie häufig. Auf keinen Fall dürfen die Blüten in der Sonne oder mit künstlicher Hitze getrocknet werden, da sie sonst verwelken.

Zubereitung von Arnikatinktur
Zutaten
• 20 g getrocknete Arnikablüten
• 200 ml hochprozentiger Alkohol
• Grosses Schraubglas
• Dunkle Flasche

Zubereitung
1. Blüten im Glas mit dem Alkohol übergiessen, sodass alle bedeckt sind.
2. Gut verschliessen und zwei bis sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen.
3. Mit einem Kaffeefilter abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
Die Tinktur ist mindestens ein Jahr haltbar und kann mit viel Wasser verdünnt auf die betroffenen Stellen auftragen werden.

 

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