Wissenswertes zum Nationalgetränk
Das hat die Milch zu bieten
Schweizerinnen und Schweizer lieben Milch und ihre Produkte, die gesund und nahrhaft sind. Einige Zahlen und Fakten zur Milch.
Der Begriff «Milch» ist geschützt: Gemäss Lebensmittelverordnung ist nur Kuhmilch Milch. Melkt man andere Tiere, müssen die im Zusammenhang mit der Milch genannt werden. Deshalb heisst es Ziegenmilch, Schafmilch oder Stutenmilch. Auch die veganen Alternativen aus Hafer, Mandel, Reis oder Soja heissen nicht Milch, sondern Drink.
Das hat die Milch zu bieten
Milch besteht zwar zu über 87 Prozent aus Wasser, ist aber dennoch ein regelrechter Nährstoffcocktail. Im Milchfett hat es die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, im wässrigen Teil viele B-Vitamine. Ein Liter Milch deckt 137 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin B12 ab, das eine wichtige Rolle bei der Blutbildung spielt. Milch enthält Nährstoffe wie Kalzium, Phosphor und Vitamin D, die das menschliche Skelett braucht. Sie unterstützen die Knochenstruktur und können gegen Osteoporose vorbeugend wirken.
3,8 Millionen
So viele Tonnen Milch stammten im Jahr 2020 von den 546 479 Schweizer Milchkühen. Dies macht 99,2 Prozent der gesamten gemolkenen Milch aus, weshalb die Statistik beim Pro-Kopf-Verbrauch der Schweizerinnen und Schweizer nicht nach Kuh, Schaf und Ziege unterscheidet. Fast 90 Prozent der Milch wurde verarbeitet – massgeblich zu Käse und Quark – und verkauft.
Das wird aus der Milch46,8 % - Käse und Quark
14,4 % - Butter
11,3% - Konsummilch
9 % - Dauermilchwaren
8,2 % - Konsumrahm
6,7 % - Joghurt und Spezialitäten
3,5 % - anderes
Milch macht müde Männer munter.
Werbeslogan der westdeutschen Milchwirtschaft aus den 1950er-Jahren, der längst zu einem geflügelten Wort geworden ist.
Die Milchtrinker
Die Schweizer Bevölkerung kam im Jahr 2020 auf einen Pro-Kopf-Milchkonsum von 51 Kilo oder umgerechnet 49,5 Liter. Dies ist etwas mehr als die Deutschen, die auf 49,9 Kilo kommen. Auch in Frankreich und in Italien trinken die Menschen weniger Milch als in der Schweiz. Nicht so in Österreich mit einem Pro-Kopf-Konsum von 75,1 Kilo – und erst recht nicht in Belarus und in Neuseeland, die die Statistik der grössten Milchtrinkerländer anführen. In Belarus waren es 113,77 Kilo und in Neuseeland 108,88 Kilo. Die Finnen trinken nach eigenen Angaben sogar 130 Liter. Dass Länder Mittel- und Nordeuropas die Hitliste der grössten Milchkonsumenten anführen, wundert allerdings kaum: 5 bis 15 Prozent der Europäerinnen und Europäer vertragen keinen Milchzucker – und im Süden leiden deutlich mehr Menschen an Laktoseintoleranz als im Norden.
Der Psychologische Effekt
Manche schwören auf die Tasse warmer Milch mit Honig, um besser einschlafen zu können. Das Hormon Melatonin in der Milch soll dafür sorgen. Allerdings ist die Dosis zu klein, um das Einschlafen spürbar zu beschleunigen. Fazit der Forscher: Der Effekt ist eher psychologischer Natur.
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Schwerer als Wasser
Ein Liter Wasser wiegt ein Kilo. Ein Liter Milch aber 1,03 Kilo. Dies hat mit ihrem Fett-, Protein- und Laktosegehalt zu tun. Zwar ist die Dichte von Fett etwas kleiner als die des Wassers. Aber die Dichte von Eiweiss, Laktose und weiteren Inhaltsstoffen ist grösser. Da Milch mehr dieser «schwereren» Bestandteile enthält als Fett, ist auch die Milch schwerer. Beim Abfüllen misst man die Milch mit einem Durchflusszähler und muss das Volumen zum Gewicht umrechnen. Dabei gilt in der Schweiz bei einer Temperatur von 6 Grad Celsius der Faktor 1,03. Deshalb ist 1 Liter Milch 1,03 Kilo schwer.
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