Landwirtschaft
Klonpflanzen für höhere Erträge
Mischlinge aus zwei verschiedenen Nutzpflanzen sind meist ertragreicher als die ursprünglichen Sorten. Aber nur in der ersten Generation. Zürcher Forschende zeigen, dass sich durch klonale Vermehrung diese Eigenschaften erhalten lassen.
Hybridpflanzen aus zwei verschiedenen Sorten sind oft leistungsfähiger als die «Elternpflanzen». Die nächste Generation verliert jedoch wieder an positiven Eigenschaften. Deshalb sind Bauern jährlich auf neues Saatgut aus frischen Kreuzungen der Ursprungssorten angewiesen, was teuer und zeitaufwendig ist.
Forschende um Ueli Grossniklaus, Professor an der Universität Zürich, konnten nun nachweisen, dass eine ungeschlechtliche Vermehrung von Hybridpflanzen deren Leistungsfähigkeit erhält, wie die Universität am Donnerstag mitteilte. Das würde die Kosten für die Saatgutproduktion reduzieren und könnte Kleinbauern in Entwicklungsländern den Zugang zu besseren Sorten bescheren.
Beweis für eine alte Theorie
Bereits in den 1930er-Jahren schlugen zwei russische Wissenschaftler vor, einen natürlichen Trick der Pflanzen zu nutzen, um das jährliche, aufwendige Kreuzen der Ursprungssorten für neues Saatgut zu umgehen. Einige Pflanzen sind dazu in der Lage, sich selbst zu klonen – das heisst sich ungeschlechtlich fortzupflanzen und Samen zu produzieren.
Zwar bleiben die so vermehrten Hybridpflanzen genetisch vollkommen unverändert, allerdings war bisher nicht klar, ob das ausreiche, die Leistungsfähigkeit zu erhalten, wie die Universität schrieb. Die Versuche der Zürcher Forschenden brachten nun den Nachweis, dass die Eigenschaften der Pflanzen auf diese Weise mindestens über zwei Generationen hinweg erhalten blieben.
Tiefere Kosten für Bauern in Entwicklungsländern
Für ihre Studie nutzten die Forschenden das natürlich vorkommende Mausohrhabichtskraut, das diese Fähigkeit besitzt, sich selbst zu klonen. Durch Kreuzen mit anderen Sorten stellten sie elf neue Hybridpflanzen her. Diese vermehrten sie daraufhin ungeschlechtlich und prüften zwanzig verschiedene Eigenschaften der folgenden Generationen – ohne Veränderungen festzustellen.
Man müsse zwar noch die tatsächliche Anwendung in Nutzpflanzen testen, räumte Grossniklaus in der Mitteilung ein. Aber «wenn dieser spezielle Vermehrungsweg in Kulturpflanzen Verwendung findet, würde dies die Kosten zur Herstellung von Hybridsamen dramatisch reduzieren». Dadurch würden auch Kleinbauern in Entwicklungsländern einen günstigeren Zugang zu ertragreichen Hybridsorten erhalten.
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