Unsere Ernährung hat enorme Einflüsse auf die Umwelt. Sei es der Wasserverbrauch, der Treibhausgas-Ausstoss oder Foodwaste – die Lebensmittelindustrie, und in diesem Zuge auch wir Konsumenten, brauchen eine Menge Ressourcen. Gute Lebensmittel benötigen guten Boden, deshalb wird die Bodenfruchtbarkeit immer wichtiger. Um diese zu erhalten, braucht es laut Agroscope organischen Dünger – von Ernterückständen, Mist oder Gülle, weniger Bodenbearbeitung und vielfältige Pflanzenkulturen. Biodiverser essen ist also nicht nur gesund, sondern auch bodenschonend. Laut dem WWF besteht die Hälfte der gegessenen Pflanzen aber aus Mais, Reis und Weizen – ganz schön langweilig. Deshalb hat der WWF in Zusammenarbeit mit 19 Expertinnen und Experten 30 Super Foods gesammelt. Sie stehen stellvertretend für Kulturen, die sich den lokalen Begebenheiten angepasst haben, weniger umweltbelastend und auch weniger anfällig für klimatische Veränderungen sind. Vielfalt und klimaresistente Sorten sind auch für Landwirte von Vorteil, denn so sind sie Marktschwankungen und Klimaveränderungen weniger ausgeliefert.

Schweizer Superfood

Rispenhirse

Die Rispenhirse ist ein echtes Alleskönner-Getreide mit langer Geschichte: Sie wurde schon von den Pfahlbauern angebaut. Sie wurde jedoch von ertragsstärkerenArten verdrängt. Rispenhirse hat eine sehr kurze Vegetationszeit und kann auch als Zwischenkultur gepflanzt werden. Zudem hat sie recht geringe Ansprüche an denBoden, ist wärmeliebend, hat keine bedeutenden Krankheiten und ist auch für Schädlinge nicht besonders anfällig. Das Getreide besteht zu 60-65 Prozent aus Stärke und ist eine gute Alternative zu Reis. Roh wird es aber auch zu Mehl oder Flocken verarbeitet.

Hanf

Die Hanfpflanze ist weit mehr als ihr Stigma – seit Jahrhunderten wird sie für ihre Fasern angebaut, um daraus Seile und Textilien zu machen. Hanf kann als Ölsaat aber auch verzehrt werden. Die Samen schmecken nussig und lassen sich gut über das Müsli streuen oder als Öl in Salaten verwenden. Die Körner haben einen hohen Protein-, Ballaststoff- und Omega-6-Fettsäuren-Gehalt. Die Hanfpflanze ist mit Hopfen verwandt und eignet sich sehr gut, die Ackerfruchtfolge diverser zu gestalten.

Winterrettich

Wie der Name schon verrät, ist Winter-rettich das ideale Wintergemüse. Die weisse Knolle hat von Oktober bis Februar Saison und lässt sich bis zum ersten Frost ernten. Danach ist sie aber gut lagerbar. Winter-rettich ist zwar recht anfällig für Hitze und Trockenheit, aber als Herbstkultur weniger Schädlingen ausgesetzt. Er kann roh im Salat oder auch gekocht als Beilage oder Püree gegessen werden.

Schwarzwurzeln

In der Feinschmecker-Szene ist die «Spargel des armen Mannes» schon längst wieder aufgetaucht. Schwarzwurzeln überzeugen mit spargelähnlichem, aber nussigerem Geschmack. Das frostharte, gut lagerbare Wintergemüse ist von Oktober bis April Saison. Herausfordernd ist aber die Ernte: Die Wurzeln brechen sehr schnell. Dennoch lohnt sich der Anbau, denn sie sind reich an Ballaststoffen und Mineralstoffen wieKalium und Eisen.