Winterdelikatesse
Schweizerhose: Die gestreifte Birne als Winterdelikatesse
Aus einer Laune der Natur hervorgegangen, bringt die Schweizerhose lebendige Farben in die kargen und kalten Wintermonate. Die Birne reift spät und bleibt bis dahin einige Monate haltbar, was sie zu einer besonderen Winterdelikatesse macht.
Im Spätherbst, wenn die Blätter fallen und die kalte Luft die Natur in Winterruhe versetzt, wird die Schweizerhose gepflückt. Diese gestreifte Birne, deren aussergewöhnliches Aussehen an die Uniformen der Schweizer Garde erinnert, ist ein wahres Designerstück der Natur. Mit ihren charakteristischen rot-grün-gelben Streifen wirkt die Frucht wie ein Kunstwerk und bringt Farbe in die kargen Monate des Jahres. Ihre markante Streifenoptik, die in den Edelreisern und sogar in der Rinde der Jungtriebe erkennbar ist, verdankt sie einer besonderen Mutation – sie ist eine sogenannte panachierte Abart.
Vor mindestens rund 400 Jahren ist sie aus einer Laune der Natur entstanden. Erstmals wurde sie durch den französischenPomologen André Leroy erwähnt. In einem Bericht aus dem Jahr 1628 spricht er von einer «Schweizer Birne mit roten, grünen und gelben Streifen», die bis in den Februar reifen kann. Als echte Winterbirne wird die Schweizerhose daher erst spät im Jahr, Ende Oktober oder Anfang November, geerntet und bleibt dann lange haltbar.
Seltene Delikatesse
Geschmacklich vereint die Schweizerhose eine feine Süsse mit einer leichten Säure und einem Hauch von Würze – ideal als Tafelbirne, die am besten pur genossen wird. Wegen ihrer harten Konsistenz und langen Haltbarkeit war sie früher ein beliebtes Lagerobst, das in der kalten Jahreszeit einen willkommenen Vitaminlieferanten darstellte. Traditionell wurde sie nicht nur frisch gegessen, sondern auch für Brat- und Kochgerichte oder als dekoratives Element in Obstschalen verwendet. Die festliche Streifenoptik machte sie zu einem passenden Schmuckstück in der Winterzeit. Die Schweizerhose ist so selten, dass sie 2011 zur «Schweizer Obstsorte des Jahres» von Fructus ernannt wurde, um ihre Erhaltung zu sichern und ihre Einzigartigkeit zu feiern. Mit ihrer Erscheinung bleibt die Schweizerhose eine lebendige Erinnerung an die Schätze der Natur und ein wertvolles Erbe der Schweizer Obstkultur, das auch in Zukunft bewahrt werden sollte.
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