Das vergangene Landleben entdecken

Während des Aktivdienstes im Zweiten Weltkrieges strich der Schweizer Fotograf Jakob Tuggener mit seiner Leica durch die kleinen Dörfer im Berner Seeland, im Tessin und im Aargau. Dabei hielt er Bauern bei der Arbeit fest, Dorfszenen, Stillleben in unbeachteten Ecken von Scheunen und Stuben. So entstanden sehr authentische, ungeschminkte und unspektakuläre Aufnahmen des ländlichen Alltages.

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Tuggener teilte diese Fotos ursprünglich in die vier Maquetten Frühling, Sommer, Herbst und Winter auf. Nun, begleitend zu einer Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz, wurden diese zu einem Band mit dem Titel 4 Jahreszeiten zusammengefasst. Das Lebensgefühl der Landbevölkerung während der Kriegsjahre ist dabei unverblümt und auf eine sehr stille Weise festgehalten.

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Martin Gasser: «Jakob Tuggener. Die 4 Jahreszeiten», 147 Seiten, Steidl Verlag.

Jakob Tuggener – Die 4 Jahreszeiten: Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz in Winterthur, bis zum 20.05.2024.

 

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Banker auf dem Bauernhof

Christine Caron-Wickli ist ausgebildete Landwirtin und Seislerin. Deshalb hat sie auch ihre Romane mit Stallduft im Senseland angesiedelt. Bereits der dritte Band ist nun erschienen. Darin nimmt die Macherin Yve einen neuen Betriebszweig in Angriff. Sie will Teambildungsevents auf dem Hof, den sie soeben von den Eltern übernommen hat, anbieten. Eine Gruppe von Privatbankern findet zu ihr und muss als Projekt ein Hühnergehege konstruieren. Dabei warten auf beide Seiten einige Herausforderungen, es werden aber auch tiefe Banden geknüpft. Innovation und Nachhaltigkeit, Stadt- und Landleben, Wirtschaftlichkeit und Emotionen – in diesem Roman müssen zahlreiche Gegensätze überwunden werden.

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Christine Caron-Wickli: «CashChicken», Roman mit Stallduft aus dem Senseland, 400 Seiten, Le Cric Verlag.

Am Freitag, 22. März, um 19.30 Uhr im Café Gartenhandwerk in Heitenried liest Christine Caron-Wickli aus CashChicken vor.

 

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In die Nacht eintauchen

In wunderschön mystischer Sprache teilt John Lewis-Stempel seine Erlebnisse und Entdeckungen, die er auf den nächtlichen Streifzügen durch Wälder und über Felder hat. Der Engländer bringt Naturphänomene näher und beschreibt Tierbegegnungen. Kurze Notizen werden von längeren Erzählungen abgelöst und diese wiederum von Gedichten. So nimmt der preisgekrönte Naturschriftsteller seine Leserinnen in jeder Jahreszeit mit in die Nacht hinaus und lässt sie in die dunkle Tageszeit eintauchen. Das Buch ist ein Erlebnis für alle Sinne und erweitert den Wissenshorizont.

John Lewis-Stempel: «Wandern bei Nacht. Was wir in der Dunkelheit erleben können», 106 Seiten, Dumont Verlag.