Seit vier Jahren nicht mehr gesehen
Winterthur frei von Laubholzbockkäfer
Seit vier Jahren hat in Winterthur niemand mehr einen Asiatischen Laubholzbockkäfer oder dessen Larven gesehen. Deshalb entlässt das Bundesamt für Umwelt die Stadt aus der Monitoringpflicht. Es ist das Ende einer Kampagne, die Winterthur 1,2 Millionen Franken kostete.
«Das Bundesamt für Umwelt hebt die Auflagen auf und entlässt Winterthur aus der Monitorings- und Bekämpfungspflicht», sagte Michael Reinhard vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) anlässlich einer Medienkonferenz am Dienstag in Winterthur.
Vertreter von Stadt, Kanton und Bund hatten in eine ehemalige Industriehalle in Oberwinterthur eingeladen. An diesem Ort hatten sie ab Sommer 2012 den Einsatz gegen den asiatischen Laubholzbockkäfer koordiniert. «Das war das Hauptquartier einer generalstabsmässigen Suche», sagte der zuständige Stadtrat Matthias Gfeller (Grüne).
Bis Ende November 2016 haben Baumpfleger und Spürhunde nun nochmals intensive Käfer-Kontrollen in Oberwinterthur durchgeführt. An zwei Tagen pro Woche kletterten jeweils Baumpfleger auf die Bäume, um nach Spuren des Käfers zu suchen.
Am Boden suchten Hunde und Kontrolleure. In einem zwei Kilometer breiten Ring um die 150 Hektaren grosse Fokuszone nahmen die Kontrolleure Stichproben. Sie fanden nichts und damit endet die vierjährige Kontrollpflicht.
«Von den Bäumen geschüttelt»
2012 hatten Mitarbeiter von Stadtgrün Winterthur den ersten Laubholzbockkäfer in Bäumen neben einer Baustelle in Oberwinterthur gefunden. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Käfer aus Holzkisten kamen, mit denen Randsteine für den Strassenbau aus China importiert wurden. Solche Kisten standen unweit der befallenen Allee.
Vom Sommer 2012 bis Winter 2012 töteten die Kontrolleure 473 Käfer und Larven. Beat Kunz, Leiter Stadtgrün Winterthur, zählt nochmals 100 bis 200 dazu, denn: «In den ersten Tagen haben wir sie von den Bäumen geschüttelt und erschlagen, aber nicht gezählt.»
Baumpfleger fällten rund 450 Bäume und rodeten 55'000 Quadratmeter Gebüsche und Stauden. Dabei entschieden sie situativ und verzichteten auf einen Kahlschlag im befallenen Gebiet. Die Kosten für den Kampf gegen den asiatischen Laubholzbockkäfer belaufen sich auf rund 3,3 Millionen Franken. Die Stadt Winterthur musste davon 1,2 Millionen Franken tragen.
Grösster Befall der Schweiz
Der asiatische Laubholzbockkäfer ernährt sich von Holz. In der Schweiz hat er keine natürlichen Feinde. Er befällt vor allem Laubbäume. Die Käfer ernähren sich vom Holz und legen ihre Eier in Gänge im Stamm. Dort wachsen anschliessend die Larven heran. Es dauert zwei Jahre bis die ausgewachsenen Käfer ausfliegen um Eier zu legen.
Der asiatische Laubholzbockkäfer wurde an mehreren Orten in der Schweiz festgestellt. Der Befall in Winterthur war der grösste des Landes. Die Erfahrung, welche die Baumpfleger, Kontrolleure und Hundeführer dort sammelten, kam anschliessend befallenen Gemeinden im Kanton Freiburg zu Gute.
Frankreich, Deutschland, Österreich, Finnland, England und Italien haben ebenfalls asiatische Laubholzbockkäfer gefunden. Mailand ist am stärksten betroffen mit einem befallenen Gebiet von 40 Quadratkilometern.
In der Schweiz besteht wegen des Schädlings seit 2012 eine Meldepflicht für Steinimporte aus China. Mitarbeiter des Bafu kontrollieren jede Ladung auf Spuren des Käfers.
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