Sandra Henzer wohnt in einem historischen Bauernhaus im Emmental, umgeben von grünen Hügeln und Mitbewohnern, die ihr nur bis zur Hüfte gehen. Die Dahomey-Zwergrinder, die gemütlich auf der Wiese neben dem Haus grasen, sind mit einer Widerristhöhe von knapp einem Meter die kleinste Rinderrasse der Welt. Sie wurden nicht zum Mini herangezüchtet, sondern sind aufgrund der widrigen Umweltbedingungen in ihrem Herkunftsgebiet so klein. «Dahomey ist der alte Name für Benin», erklärt Henzer. Nach Europa kamen sie erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als man sie als Lebendfutter auf den Schiffen bei Raubtiertransporten aus Westafrika mitnahm. Der Zoo in Antwerpen war der erste in Europa, der Dahomey-Rinder bei sich aufnahm, nachdem einige Tiere den Transport überlebt hatten.

Raubtiere haben die Dahomeys auf Sandra Henzers Hof indes nicht zu fürchten. Sie hat sich bewusst für die Rasse entschieden. «Unter den Kühen haben wir in der Schweiz schon genügend Hochleistungsrinder und Fleischberge»,…