Dicke Jacken und Schals, die das halbe Gesicht verdecken – winterliche Temperaturen sind nicht jedermanns Sache. Einige unserer Haus- und Nutztiere mögen aber die kältere Jahreszeit.

Kuschelige Idealtemperatur

Bei sommerlichen Temperaturen wird vielen Pferden unwohl. Ihr Stoffwechsel arbeitet zwischen -15 Grad und 25 Grad Celsius am besten und ihre Idealtemperatur liegt bei kuschligen 5 Grad Celsius. Deshalb sind Rösser im Winter auch in Höchstform.

Grund für ihre gute Temperaturregulation ist ihr Winterfell. Auf diesem schmilzt weder Eis noch Schnee, da es so gut isoliert. Das Fell besteht aus dichtem, dickem Wollhaar und dem längeren Deckhaar. Die Fellhaare sind von wasserabweisendem Sebum umschlossen. Dieses wird von den Talgdrüsen produziert und es schützt die Pferdehaut vor dem Austrocken, Nässe und Keimen. Pferde haben aber noch einen weiteren Trick, um sich vor Kälte zu schützen. Die Deck- und Wollhaare können von den Haarbalgmuskeln aufgestellt werden (Pilomotorik). Dadurch entsteht ein Luftpolster, das isolierend wirkt. Die aufgestellten Haare bilden so eine äussere Schutzschicht vor Wind und Kälte.

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Ein weiterer Mechanismus zum Schutz vor Kälte ist die Verteilung des Blutes. Im Winter wird das Blut aus den Ohren, den Hufen und den Beinen vermehrt in den Rumpf geleitet.

Achtung: Wenn das Pferd im Regen oder Schnee stand und die Oberfläche des Fells feucht ist, sollte das Fell nicht gebürstet werden. Sonst wird die Feuchtigkeit in das Fell eingearbeitet und es verliert seine Schutzfunktion.

Wie kann man sein Pferd im Winter unterstützen?

Zwei Mal im Jahr machen Pferde einen Fellwechsel. Gesunde Tiere brauchen meist keine Decke. Um den Fellwechsel präventiv zu unterstützen, sollte darauf geachtet werden, dass Pferde die nötigen Vitamine und Mineralstoffe haben. Pferde brauchen im Winter 25% mehr Energie für ihre Temperaturregulation und für die Bildung des Winterfells. Gutes Raufutter (Heu und Stroh) ist dafür besonders wichtig.

Dick eingedeckt

Pferde zu decken ist eine Wissenschaft für sich. Gesunde Pferde, die ein gutes Winterfell machen, sind auch ohne Decke gut versorgt. Ältere Pferde, kranke und solche, die zu Muskelverspannungen neigen, sind teilweise auf eine Decke angewiesen. Am besten lässt man sich aber beraten. Geschorene Pferde sollten in jedem Fall eine Decke tragen, da die Wärmeregulation so nicht mehr funktioniert.