Die Bergfahrt mit der Seilbahn gehört einfach zum Ausflugserlebnis in der Schweiz. Die erste rein touristische Bahn war laut dem Verband Seilbahnen Schweiz die Standseilbahn zum Hotel Giessbach in Brienz, die 1879 errichtet wurde. Seither sind sie kaum mehr aus der Schweiz wegzudenken. Sie befördern jährlich rund 25 Millionen Menschen vom Tal auf den Berg und beschäftigen etwa 18 000 Mitarbeiter. Mittlerweile sind schweizweit rund 2400 Bahnen im Einsatz, darunter gibt es aber fünf ganz besondere Seilbahnen, die ein spezielleres Erlebnis bieten und zum Mittelpunkt des Ausflugs werden.

Die Mettlen-Rugisbalm-Bahn (LU) 

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Dieses Bähnli in Engelberg ist nichts für schwache Gemüter: Die Rugisbalm-Bahn ist eines von mehreren Buiräbähnli im Engelbergtal, wie die Seilbahnen der Bergbauern genannt werden. Sie ist entsprechend urchig mit offener Kabine und funktioniert nur auf Abruf. Das heisst, sobald man im Gondeli in der Talstation Mettlen sitzt, muss man sich telefonisch bei der Familie Töngi melden, die sowohl die Seilbahn als auch den Hof auf der Rugisbalm bewirtschaftet. Dann wird man hoch befördert. Die Kabine ist allerdings nicht wie gewöhnliche Seilbahnen befestigt und neigt sich mit der Steigung des Seils – das heisst, man sitzt mal steiler, mal weniger steil. Ein echtes Kulturgut der Region, das heute noch genutzt wird.

Die Selunbahn (SG)

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Urchig ist auch die Selunbahn in Starkenbach bei Alt St. Johann im Kanton St. Gallen mit ihrer einzigartigen Kistenbahn. Die offene Kabine garantiert auf dem Weg zur Bergstation Selun frische Luft und eine tolle Aussicht. Sie wurde bereits 1911 installiert und im Jahr 1986 komplett saniert und für Personentransporte freigegeben. Der Berggipfel Selun ist Ausgangspunkt verschiedener Wanderungen hoch auf die Gipfel der Churfirsten, zum Wildmannlisloch oder entlang des Toggenburger Höhenweges.

Die Luftseilbahn Sulwald (BE)

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Seit 1975 fährt die kleine nostalgische Seilbahn von Isenfluh im Berner Oberland zum Weiler Sulwald mit einer wunderbaren Aussicht in das Tal von Grindelwald und Lauterbrunnen sowie auf die Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Sie liegt auf einer Höhe von 1520 Metern und ist das ganze Jahr in Betrieb. Die rote Kabine der Bahn hat ausserdem Platz für acht Personen – oder eine Kuh. 

Die Seilbahn Verdasio-Rasa (TI)

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Das herzige Rasa-Bähnli befindet sich im Centovalli im Tessin unweit von Locarno. Von der Talstation Verdasio aus fährt es von März bis November täglich alle 20 Minuten zur Bergstation im letzten autofreien Dorf des Tessins, Rasa. Von hier aus lassen sich diverse Wanderungen starten.