In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2022 werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Viele Wildtiere seien überfordert, wenn sich das Verkehrsaufkommen wegen der Zeitumstellung plötzlich ändere, teilte der Schweizerische Tierschutz (STS) in einer Medienmitteilung mit. Weil dadurch die Dämmerung früher eintritt, sind auch mehr Autos auf den Strassen unterwegs. Genau in dieser Zeit bewegten sich die Wildtiere gerne, um Eicheln und andere heruntergefallene Baumfrüchte aufzusammeln. Dabei müssten sie oft Strassen überqueren. Damit steige die Gefahr von Kollisionen.

Der STS ruft deshalb die AutofahrerInnen dazu auf, bei Warntafeln, an unübersichtlichen Stellen im Wald, an Hecken oder hohen Getreidefeldern das Tempo zu reduzieren und dabei vor allem den rechten Strassenrand im Auge zu behalten. Wenn Tiere gesichtet werden, sollte langsamer gefahren und das Abblendlicht eingeschaltet werden. Nach Angaben des STS werden pro Jahr rund 20'000 Wildtierunfälle gemeldet. Die Dunkelziffer sei jedoch weit höher. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Herbst.

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Vorgehen bei einem Wildunfall

  • Anhalten und Warnblinker einschalten.
  • Unfallstelle sichern (Pannendreieck, Warnleuchte) und Eigensicherung beachten. Ist das Tier geflohen, Unfallstelle markieren.
  • Polizei via Tel. 117 benachrichtigen – egal, ob bei Wild- oder Haustierunfällen (die Polizei bietet die Fachleute auf).
  • Tote Tiere an den Hinterläufen an den Strassenrand ziehen. Allenfalls vorher Fotos machen (vor allem bei Haustieren), Zeugen suchen.
  • Sich einem Wildtier auf keinen Fall nähern! Die Nähe von Menschen verängstigt es; Verletzungen können durch Flucht- oder Verteidigungsversuche verschlimmert werden.
  • Auch verletzte Katzen und Hunde können aus Angst beissen und kratzen. Falsche «Behandlung» kann eine Situation nur noch schlimmer machen. Besser wartet man auf das Eintreffen von Polizei und allenfalls Tierarzt.