Im Bereich der Nährstoffflüsse seien die Umweltziele des Bundes nicht erreicht, teilte Agroscope am Montag mit. Gülle und Mist aus der Tierhaltung enthielten Pflanzennährstoffe wie Phosphor und Stickstoff. Werden diese als Dünger auf dem Feld ausgebracht, und können die Nährstoffe von den Pflanzen nicht gänzlich aufgenommen werden, entsteht ein Überschuss mit negativen Umweltwirkungen.

Besonders gross seien die Ziellücken in Regionen mit hohen Tierdichten, wie auch im Kanton Luzern, heisst es weiter. Mit der neuen Versuchsstation, die zusammen mit dem Kanton Luzern, dem Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband und verschiedenen Branchenverbänden aufgebaut wird, will Agroscope ihre bisherige Forschungstätigkeit zu den Nährstoffflüssen in Posieux FR, Reckenholz ZH und Tänikon TG ergänzen.

Agroscope ist als Forschungspartner für die Konzeption, Durchführung und Auswertung der Versuche zuständig. Dabei stellt Agroscope die für die Messungen notwendigen Geräte bereit und installiert diese auf den Praxisbetrieben. Die Erhebungen erfolgen durch Agroscope, unterstützt durch das Personal des Kantons und die Praxisbetriebe. Rund 20 bis 30 Landwirtschaftsbetriebe in der Region seien involviert, sagte ein Agroscope-Mediensprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mindestens acht Jahre
Derzeit wird noch ein wissenschaftlicher Leiter oder eine wissenschaftliche Leiterin der neuen Versuchsstation gesucht, mindestens drei weitere wissenschaftliche Mitarbeitende sollen dazu stossen, die teils von Agroscope, teils vom Kanton Luzern finanziert werden. Die Versuchsstation ist auf mindestens acht Jahre ausgelegt. Aktuell gehen die Verantwortlichen von der Periode 2021-2028 aus.

Die Kosten für Agroscope betragen in dieser Zeit rund vier Millionen Franken, wie der Mediensprecher mitteilte. Die Kosten, die der Kanton Luzern trägt, beliefen sich insgesamt auf maximal 1,25 Millionen Franken für die nächsten 12 Jahre.

Der Start der neuen Versuchsstation sei Teil der Umsetzung der neuen Standortstrategie von Agroscope für mehr Forschung und mehr Praxisnähe, heisst es weiter. Die Station, für die der Kanton Luzern in Sursee die notwendige Büroinfrastruktur im Gebäude des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands zur Verfügung stellt, soll als Drehscheibe zwischen Forschung und landwirtschaftlicher Praxis dienen.