Pferdemist, Hühnermist und Stroh. Das braucht es für einen Champignon. Aus diesen drei «Zutaten» besteht nämlich das Substrat, auf dem diese meistgegessenen Schweizer Kulturpilze wachsen. Dies erklärt der Pilzbauer Lorenz Laubscher von Laubschers Vitalpilze, während er durch die Ausstellung führt. Dieses Substrat wird nach sechs Wochen pasteurisiert und mit Pilzsporen beimpft. Aus diesen spriesst das Mycel, das Geflecht der Pilzfäden, das die Nährstoffe aus dem Substrat holt. Als Letztes wächst der Fruchtkörper, der schliesslich geerntet wird. Nach rund vier Wochen ist ein Champignon fertig. Um zu gedeihen, brauchen die Pilze 90 Prozent Luftfeuchtigkeit.

«Die Pilzproduktion ist das Ökologischste in Sachen Lebensmittelproduktion, das es gibt», sagt Laubscher. «Alle Rohstoffe, die es dazu braucht, sind vor Ort.» Das gilt nicht nur für die drei Bestandteile des Champignon-Substrat, sondern auch für die Kleie und das Holz, aus denen das Substrat für Edelpilze zusammengesetzt ist. Das Holz stamme aus den Schweizer Wäldern, sagt Laubscher. Dieses ist in jedem Fall unbehandelt, denn der Einsatz von Chemikalien ist im Wald verboten. «Deshalb sind in der Schweiz alle Edelpilze bio.» 

Probieren geht über studieren
Auch Laubscher selbst produziert Edelpilze. Ihr Substrat befindet sich erst in einem Plastik, der es zum Beispiel vor Sporen von Schimmelpilzen schützt. Im Plastik integriert ist ein Filter, der für die richtige Balance von Sauerstoff und CO2 sorgt. Zu den Edelpilzen gehören unter anderem der Kräuterseitling, der Austernseitling und der Shiitke. Sie alle können an der BEA natürlich auch probiert werden. 

Übrigens: Der grösste Teil des Schweizer Pilzbedarfs wird durch einheimische Produktion gedeckt. Pilzproduzenten zeigen sich gerne auch innovativ, zum Beispiel mit Champignons, die unter Beleuchtung oder unter der Sonne Vitamin D anreichern. Drei solche Pilze sollen laut Laubscher den gesamten Tagesbedarf decken. 

Die einzelnen Schritte der Pilzproduktion zeigen wir Ihnen in unserer Bildergalerie.