Dies geht aus einer Studie hervor, die der Kanton Luzern am Dienstag veröffentlichte. Die bisherigen Massnahmen reichen nicht aus. Es müssten zwingend weitere Anstrengungen zur Reduktion der Phosphoreinträge eingeführt werden, lautet das Fazit des Schlussberichts zur Evaluation der stark zur Phosphorbelastung des Baldeggersees beitragenden Flächen.      

Die 149-seitige Studie der Forschungsanstalt Agroscope bildet die Grundlage für die Ausgestaltung des Phosphorprojektes im Einzugsgebiet der drei Mittellandseen ab 2020.      

Die tolerierbare algenwirksame Phosphorfracht in den Baldeggersee beträgt 2200 Kilogramm pro Jahr, die aktuellen Phosphoreinträge liegen jedoch bei 3900 Kilogramm. Damit der See langfristig gesunden kann, müsse die Phosphordüngung auf einem grossen Teil der landwirtschaftlichen Flächen deutlich reduziert werden.      

Im Bericht werden sechs neue Massnahmen vorgeschlagen, die den Phosphoreintrag senken sollen. Dazu zählen etwa eine Extensivierung oder Nulldüngung, mehr Hofdünger-Exporte, weniger Tiere oder eine Hoftorbilanz zu den Nährstoffzu- und Wegfuhren. Eine Regelung sei aus Sicht des Vollzugs am ehesten über Nährstoffbilanzen sinnvoll.

Belüfteter See  
Die konkreten Massnahmen werden in den kommenden Monaten entwickelt. Ein verwaltungsinternes Projektteam und eine Begleitgruppe, in der unterschiedliche Interessensvertreter sind, erarbeiten derzeit das Folgeprojekt.      

Ein hoher Phosphor-Gehalt im Wasser führt zu einer starken Vermehrung von Algen. Abgestorbenes Pflanzenmaterial sinkt ab und wird unter Verbrauch von Sauerstoff abgebaut. Dadurch kann der Sauerstoff auf dem Seegrund vollständig aufgebraucht werden und fehlt dann den Fischen, ihrem Laich und den Kleinlebewesen im Sediment. Weil der Baldeggersee nach wie vor überdüngt ist, muss er belüftet werden.