Ökosysteme
Stickstoff und Phosphor belasten Lebensräume
Viele nährstoffarme Ökosysteme sind besonders artenreich. Aber zu hohe Stickstoff- und Phosphoreinträge in die Umwelt schädigen Biodiversität, Wälder und Gewässer in der Schweiz massiv, verstärken den Klimawandel und schaden der Gesundheit.
Aus einem Bericht des Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz geht hervor: Hohe Nährstoffeinträge in die Umwelt verändern die Artenzusammensetzung in Ökosystemen. In überdüngten Lebensräumen setzten sich nur wenige Arten durch und verdrängen solche, die an nährstoffarme Verhältnisse angepasst sind. In der Schweiz seien die kritischen Belastungsgrenzen für Stickstoffeinträge in die Umwelt vielerorts deutlich überschritten, heisst es in dem Bericht.
Hauptverursacher Landwirtschaft
Stickstoffemissionen verbreiten sich vor allem über die Luft und überdüngen den Boden. Besonders in Teilen des Mittellandes und des Juras gelangt ein Vielfaches an Stickstoff von der Luft in den Boden als unter natürlichen Bedingungen.
Die Wissenschaftler machen die Landwirtschaft mit zwei Dritteln als wichtigste Ursache für Stickstoff aus, der in die Umwelt gelangt. Ein Drittel stammt aus Verbrennungsprozessen. Die übermässigen Stickstoffeinträge sind laut den Autoren eine der Hauptursachen für den Rückgang der Biodiversität in der Schweiz.
An feste Partikel gebundener oder gelöster Phosphor überdüngt die Gewässer. Es seien vor allem die Land- und Abfallwirtschaft, die den Schweizer Phosphorhaushalt beeinflussen, heisst es im Bericht.
Hohe externe Kosten
Insgesamt führen die Emissionen von Ammoniak, Stickoxiden, Lachgas und Nitrat in der Schweiz zu externen Kosten im Bereich von 860 bis 4300 Millionen Franken pro Jahr. Am stärksten fallen die Gesundheitskosten durch Luftverschmutzung ins Gewicht.
Obwohl sich der Bundesrat seit den 90er Jahren wiederholt verschiedene Ziele zur Reduktion der Stickstoff- und Phosphorüberschüsse gesetzt hat, wurde in der Landwirtschaft laut den Autoren keines dieser Umweltziele erreicht - mit Ausnahme der Phosphorziele in einigen Seen.
Die Wissenschaftler schlagen vor, die landwirtschaftliche Produktionsintensität an die ökologische Tragfähigkeit des Standortes anzupassen. Ebenfalls sollten pflanzliche Nahrungsmittel gegenüber tierischen gefördert werden, da die landwirtschaftliche Tierhaltung der grösste Treiber von Stickstoffemissionen sei.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren