Allerdings muss das Unternehmen dafür zuerst einen Bundesgerichtsentscheid abwarten. Holcim baut seit 1953 am Mormont Stein ab und betreibt vor Ort eine Zementfabrik. Im Juli reichten Nichtregierungsorganisationen beim Bundesgericht Einspruch gegen die Ausbaupläne des Zementkonzerns ein. Der Kanton hiess den Ausbau bereits gut.

Am Samstagnachmittag besetzten die Aktivistinnen und Aktivisten eine Fläche auf der Hügelkuppe oberhalb des Steinbruchs La Birette. Die Gruppe von 30 bis 40 Personen erwartete weiteren Zuzug, wie ein Aktivist gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Zudem besetzten die Aktivisten ein leerstehendes Haus und statteten es mit Matratzen und Sofas aus. Im Freien wurden zwei Jurten errichtet und auch in den Bäumen gab es Konstruktionen.

Das besetzte Gelände sei die erste «Verteidigungszone» (ZAD, Zone A Défendre) in der Schweiz und das erste Mal, dass ein Ort in der Natur besetzt werde, hiess es seitens der Besetzer. Die Aktion wird von einer «Orchidee» genannten Organisation angeführt. Sie erinnert mit dem Namen an die auf dem Hügel wachsenden Orchideen. Die Aktivisten wollen auf dem Gelände übernachten und es so lange wie nötig besetzt halten.

Steinbruch ausser Betrieb
Der Steinbruch La Birette ist derzeit ausser Betrieb, weil Holcim den Bundesgerichtsentscheid abwartet. Die Frage nach einer Räumungsklage liess das Unternehmen am Abend offen. Man nehme aber die Anliegen aller Verfahrensbeteiligten ernst.

Zudem erinnerte das Unternehmen daran, dass es vor, während und nach der Nutzung eines Steinbruchs besondere Sorgfalt walten lässt. Aus dem ehemaligen Steinbruch Testori in Eclépens sei ein Naturreservat mit Orchideen und seltenen Schlangen geworden, das ins Bundesinventar für Trockenwiesen und -weiden Aufnahme fand. Holcim (Schweiz) gehört zum internationalen Baustoff-Riesen LafargeHolcim.