«Für alle rund 1500 Schweizer Gletscher wird für das hydrologische Jahr 2017/18 ein Verlust von rund 1400 Millionen Kubikmetern Eis Geschätzt», schreibt die Akademie der Naturwissenschaften in einer Mitteilung von Dienstag.

Summiert auf die letzten zehn Jahre haben die Gletscher rund 20 Prozent verloren. Oder bildlich gesprochen: Mit dem entsprechenden Wasser liesse sich die gesamte Fläche der Schweiz 2,5 Zentimeter hoch bedecken, schreiben die Naturwissenschaftler weiter.

Besonders den kleinen Gletschern machten demnach die immer häufiger auftretenden extrem heissen und trockenen Sommer zu schaffen. «Viele zerfallen richtiggehend.»

Laut MeteoSchweiz waren die vergangenen Monate Juni bis August nach 2003 und 2015 die drittwärmsten seit Messbeginn. Das Sommerhalbjahr von April bis September war gar das wärmste überhaupt. Den Gletschern hat darüber hinaus zugesetzt, dass das Sommerhalbjahr zudem extrem trocken war.

Neuschnee hat Schlimmeres verhindert  
Dabei wären die Gletscher noch viel extremer zurückgegangen, wenn sie nicht bis ins Frühjahr von einer überdurchschnittlich hohen Schneedecke geschützt worden wären. «Ohne die riesigen Winterschneemengen wäre die Schmelze noch viel dramatischer Ausgefallen», heisst es in der Mitteilung. Dies gilt vor allem für das Wallis.

In hohen Lagen fiel von Ende Dezember bis Ende Januar gebietsweise 2,5 bis 6 Meter Schnee. Und bis Ende März lag immer noch bis zu doppelt so viel Schnee wie üblich.

Aber: In den sehr warmen Monaten April und Mai ist der Schnee in der warmen und trockenen Witterung geschmolzen, sodass bis in den Frühling überall normale Schneehöhen gemessen wurden. Die Gletscher haben also trotz rekordhoher Neuschneemengen - «die Schneehöhen waren 2018 grösser als in den letzten 20 Jahren je gemessen wurde» - durch Schmelze mehr verloren, als sie durch Neuschnee gewachsen sind.