Ein Fisch für stille Nächte
Warum der Karpfen an Weihnachten plötzlich überall auftaucht
Zu Weihnachten kommt er in vielen Familien auf den Tisch: der Karpfen. Kaum ein Nutztier ist so stark an einen einzigen Tag im Jahr gebunden. Dabei blickt der Fisch als Fastenspeise und Glücksbringer auf eine lange Geschichte zurück.
Kaum ist der Dezember da, taucht er in Feinkostläden, Fischhandlungen und sogar in so mancher Badewanne auf: der Karpfen. Sein Auftritt ist saisonal – punktgenau zur Weihnachtszeit. Abgesehen davon führt er ein Schattendasein auf unseren Speiseplänen. Das war nicht immer so. Im Mittelalter galt der Karpfen als besonders wertvolles Nutztier. Vor allem in Klöstern wurde er gezüchtet, denn in der Fastenzeit war Fleisch verboten, Fisch aber erlaubt. Die Mönche legten dafür eigens Teiche an, in denen die robusten Tiere problemlos wuchsen. Sie waren anspruchslos, frassen Pflanzenreste, Insektenlarven und Algen – und liessen sich über Wochen lebend halten. Der Karpfen wurde so zum Inbegriff des «Fleischs aus dem Wasser». Er gilt als nachhaltiger Fisch: Er wächst langsam, lebt nicht in Massentierhaltung und kommt ohne grosse Mengen an Futterzusätzen oder Medikamenten aus. Zudem lässt er sich regional produzieren – im Gegenteil zu importiertem Lachs oder Pangasius.
Brauchtum in PolenDass der…
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