Kaum ist der Dezember da, taucht er in Feinkostläden, Fischhandlungen und sogar in so mancher Badewanne auf: der Karpfen. Sein Auftritt ist saisonal – punktgenau zur Weihnachtszeit. Abgesehen davon führt er ein Schattendasein auf unseren Speiseplänen. Das war nicht immer so. Im Mittelalter galt der Karpfen als besonders wertvolles Nutztier. Vor allem in Klöstern wurde er gezüchtet, denn in der Fastenzeit war Fleisch verboten, Fisch aber erlaubt. Die Mönche legten dafür eigens Teiche an, in denen die robusten Tiere problemlos wuchsen. Sie waren anspruchslos, frassen Pflanzenreste, Insektenlarven und Algen – und liessen sich über Wochen lebend halten. Der Karpfen wurde so zum Inbegriff des «Fleischs aus dem Wasser». Er gilt als nachhaltiger Fisch: Er wächst langsam, lebt nicht in Massentierhaltung und kommt ohne grosse Mengen an Futterzusätzen oder Medikamenten aus. Zudem lässt er sich regional produzieren – im Gegenteil zu importiertem Lachs oder Pangasius.

Brauchtum in Polen

Dass der…

Möchten Sie diesen Artikel lesen?

Lesedauer: 2 Minuten

Diesen Artikel für Fr. 1.50 kaufen.

Artikel kaufen

Ein Abo der TierWelt kaufen.

Zum Aboshop

Haben Sie bereits ein Konto?
Hier einloggen.